Landtagswahlkampf

Tiroler FPÖ plakatiert ÖVP-Chef Mattle und "Duell um Tirol"

Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger
Tirols FPÖ-Chef Markus AbwerzgerAPA/EXPA/ERICH SPIESS
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Tirols FPÖ-Obmann Markus Abwerzger sieht sich bei der Wahl am 25. September als Landeshauptmannkandidat. Und ortet ein „Sozialduell um Tirol“.

Nach der Ankündigung von Tirols FPÖ-Obmann Markus Abwerzger, als Landeshauptmannkandidat für die Landtagswahl am 25. September ins Rennen zu gehen, hat die FPÖ am Freitag plakatmäßig einen Frontalangriff auf die ÖVP gestartet. Bei einer Pressekonferenz in Innsbruck wurde die zweite Plakatwelle präsentiert. Dabei affichieren die Freiheitlichen Abwerzger sowie ÖVP-Obmann und Spitzenkandidat Anton Mattle im "Duell um Tirol".

Auf den Plakaten ist ein lächelnder, in den Vordergrund gerückter, Abwerzger zu sehen, dahinter ein etwas betrübt blickender Mattle. Darüber hinaus im Hintergrund: Die Tiroler Fahne mit dem Tiroler Adler. Die Frage, die mit dem Slogan "Duell um Tirol" aufgeworfen wird, beantwortete die FPÖ auf dem Plakat logischerweise gleich selbst: "Markus. wer sonst". Abwerzger berichtete bei der Pressekonferenz über ein prominentes "Vorbild" für das Plakat-Duell: Seinerzeit hatte der damalige FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache den früheren Wiener Bürgermeister Michael Häupl auf dieselbe Art und Weise im Gemeinderatswahlkampf herausgefordert.

„Sozialduell um Tirol"

Es handle sich nicht nur um ein "Duell zweier Personen", sondern auch um eines, in dem es um die "generelle Ausrichtung Tirols" geht, erklärte Abwerzger. Tirol sei ein "bürgerliches Land", das sich eine bürgerliche Landesregierung verdient habe. Mit Mattle, der eine Koalition mit der FPÖ ausschloss, sei hingegen ein "Linksrutsch" garantiert. "Zudem handelt es sich um ein Sozialduell um Tirol. Hier die soziale Kälte der ÖVP. Und auf der anderen Seite das blaue Sozialpaket", setzte der Landesparteiobmann nach.

"Ich möchte Landeshauptmann werden in diesem wunderschönen Land Tirol", so der 47-jährige Rechtsanwalt. Er erinnerte daran, dass die Freiheitlichen in Umfragen bereits auf Platz zwei liegen würden - zuletzt wies ihnen eine Befragung 20 Prozent aus, der ÖVP 26 Prozent. "Der Abstand zur ÖVP ist drastisch geschrumpft. Jeder, der es sich in einer solchen Situation nicht zutraut, als Landeshauptmannkandidat zu kandidieren, sollte gar nicht erst antreten", meinte Abwerzger zudem mit einem Seitenhieb auf SPÖ-Chef Georg Dornauer. Diesem fehle einfach "der Mut und die Durchschlagskraft", um einen solchen Schritt zu setzen.

SPÖ schließt Koalition mit FPÖ aus

Überhaupt geißelte der FPÖ-Chef neben der ÖVP vor allem die Sozialdemokraten und besonders Dornauer, der am Donnerstag eine Koalition mit den Freiheitlichen ausgeschlossen hatte. Dieser habe eine "180 Grad-Wende" vollzogen und sei offenbar durch seine, Abwerzgers, Ankündigung "taktisch überrumpelt" worden, sagte dieser: "Außerdem muss Dornauer wohl die rote Misswirtschaft in Sachen Wien Energie ins Mark getroffen haben." Ohnehin stelle sich die Frage, ob der SPÖ-Landesparteichef überhaupt noch fest im Sattel sitze.

Das Wahlziel für die Landtagswahl laute weiterhin "deutlich stärker" werden, wollte sich Abwerzger nicht auf ein konkretes Prozentergebnis festlegen. Alles sei offen, es könne "eine unglaubliche Erosion" geben. In der ÖVP werde nach der Wahl wahrscheinlich kein Stein mehr auf dem anderen bleiben, zählte der FPÖ-Obmann einmal mehr auf die "zweite und dritte Reihe" in der Volkspartei, mit der er hervorragende Kontakte pflege. Dies gelte für alle wesentlichen Bünde - AAB, Wirtschaftsbund und Bauernbund. Diese könnten mit Mattles "Ausgrenzung" nichts anfangen. Eine Zweierkoalition werde sich möglicherweise nicht mehr ausgehen, so der FPÖ-Chef. Dann drohe eine "linke" Dreier- oder Viererkoalition. Die Freiheitlichen seien jedenfalls für alles offen und würden niemanden ausgrenzen.

Den politischen Stil werde er jedenfalls als Landehauptmannkandidat nicht ändern, bekundete Abwerzger: "Ich werde nicht Kreide essen."

(APA)

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