Holocaust

Österreich stellt 1,5 Millionen Euro für Yad Vashem bereit

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP/R.) und der Vorsitzende der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, Dani Dayan
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP/R.) und der Vorsitzende der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, Dani DayanAPA/BKA/ANDY WENZEL
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Das Geld soll der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte im Zeitraum von 2022 bis 2024 zur Verfügung gestellt werden.

Österreich wird für eine mehrjährige Zusammenarbeit mit der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem bis zu 1,5 Millionen Euro für den Zeitraum von 2022 bis 2024 zur Verfügung stellen. Das geht aus einem Memorandum of Understanding hervor, das Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und der Vorsitzende von Yad Vashem, Dani Dayan, am Freitag im Rahmen eines Arbeitsbesuchs im Bundeskanzleramt unterzeichneten. Anschließend empfing Bundespräsident Alexander Van der Bellen Dayan.

Mit den von Österreich bereitgestellten Geldern sollen unter anderem ein Programm zur Unterstützung der Archive von Yad Vashem, Seminare und Schulungen für leitende Bundesbedienstete, Verwaltungspersonal und Strafverfolgungsbedienstete ermöglicht werden. Außerdem ist die Erweiterung des "Center for the Research of the Holocaust in Germany and Austria" sowie der Ausbau von Forschungsprojekten sowohl in Israel am Internationalen Institut für Holocaustforschung von Yad Vashem als auch mit akademischen Partnern in Österreich vorgesehen.

„Stets bemüht, Verantwortung nachzukommen“ 

Nehammer betonte laut einer Aussendung anlässlich des Besuchs Dayans die historische Verantwortung Österreichs, wenn es in Hinblick auf den Holocaust um die Erhaltung einer aktiven Gedenk- und Erinnerungskultur gehe. "Als Bundesregierung sind wir stets bemüht, dieser Verantwortung nachzukommen. Das zeigen die zahlreichen Initiativen, die wir in den letzten Jahren gesetzt haben, darunter die Entwicklung einer nationalen Strategie gegen Antisemitismus oder der Beschluss des Österreichisch-Jüdischen Kulturerbegesetzes."

Auch die "ausgezeichnete Zusammenarbeit" mit der Gedenkstätte Yad Vashem spiele eine wesentliche Rolle in diesem Bestreben. Die gemeinsame Erklärung über den Aufbau einer umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen Österreich und Israel vom Juli und das am Freitag unterzeichnete Memorandum of Understanding werde diese Zusammenarbeit noch weiter stärken, so der Bundeskanzler.

Dayan unterstrich, dass diese "historische Vereinbarung" eine solide Grundlage für die Zusammenarbeit bilde, indem sie gemeinsame Ziele im Bereich der Erinnerung an den Holocaust und des Gedenkens in Österreich fördere. "Diese Zusammenarbeit ermöglicht es uns, gemeinsam an der Sicherung einer besseren Zukunft für unsere Kinder und die kommenden Generationen in Österreich und auf der ganzen Welt zu arbeiten", so der Vorsitzende von Yad Vashem.

Das Andenken an die Opfer des Holocaust nahm zuletzt während des Aufenthalts von Bundeskanzler Nehammer in Israel eine besondere Rolle ein. Im Rahmen seines Besuchs der Holocaust-Gedenkstätte entzündete der Bundeskanzler eine Flamme zur Erinnerung an die von den Nationalsozialisten ermordeten Jüdinnen und Juden und bat um Vergebung für die Rolle österreichischer NS-Täter im Zweiten Weltkrieg. Gemeinsam mit Israels Premier Yair Lapid unterzeichnete der Kanzler eine Erklärung über eine umfassende strategische Partnerschaft zwischen Österreich und Israel.

Auch Bundespräsident van der Bellen unterstrich die "große historische Verantwortung" Österreichs. Er bekräftige sein "persönliches Engagement und das Engagement der Republik", das Gedenken an den Holocaust zu fördern, Antisemitismus in all seinen Formen zu bekämpfen und die jüdische Gemeinschaft zu unterstützen. "Yad Vashem ist eine wichtige Partnerinstitution in diesem Bestreben", schrieb Van der Bellen auf Twitter.

(APA)

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