Das Observatorium auf dem Sonnblick verfügt weltweit über die längsten Messreihen von Wetterdaten im Hochgebirge. Nun etabliert man sich als europäisches Zentrum für Wolkenforschung, erzählt Leiterin Elke Ludewig.
Die Presse: Ganz Europa stöhnt unter der Hitze – wie macht sich das auf dem Sonnblick bemerkbar?
Elke Ludewig:In diesem Jahr war es sehr früh sehr warm, der wenige Schnee ist rasend schnell geschmolzen. Der Gletscher war Anfang Juli schneefrei, das ist außergewöhnlich früh. Auch in den Räumen merken wir die Hitze, sie wärmen sich durch die extreme Sonnenstrahlung stark auf. Unsere Messgeräte brauchen aber konstante Temperaturen, die Kühlung stellt uns derzeit vor große Herausforderungen. Wir haben auf dem Sonnblickgipfel über zwei, drei Wochen am Stück weit über zehn Grad Celsius, das ist sehr ungewöhnlich für das Hochgebirge.