Formel 1

Red Bulls Hindernisse neben der Rennstrecke

Max Verstappen kann in der Heimat wieder auf seine „Orange Army“ zählen.
Max Verstappen kann in der Heimat wieder auf seine „Orange Army“ zählen.AFP/KENZO TRIBOUILLARD
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Die Verhandlungen zwischen Red Bull und Motoren-Wunschpartner Porsche stocken, denn die Kooperation müsse sich nach der Philosophie des Rennstalls richten. Stotterstart für Max Verstappen ins Heimspiel in Zandvoort.

Zandvoort/Wien. Auf XXL-Werbebannern empfängt der überlegene WM-Leader Max Verstappen seine „Orange Army“ an den Toren der Rennstrecke von Zandvoort. Lokalmatador und Weltmeister Verstappen sorgt vor dem Grand Prix der Niederlande am Sonntag (15 Uhr, live ORF1, Sky) für riesige Begeisterung in seiner Heimat. „Es wird großartig sein, dass mich meine Familie unterstützt“, sagte der 24-Jährige. „Es wird ziemlich verrückt.“ Am Donnerstag wurde ihm zudem eine besondere Ehre zuteil: Die niederländische Sportministerin Conny Helder ernannte ihn aufgrund seiner F1-Leistungen zum Offizier im Orden von Oranien-Nassau.

Das Heimspiel begann für Verstappen dann allerdings mit einem Stotterstart. Der überlegene WM-Leader klagte im ersten Training über Probleme mit dem Getriebe und musste schon nach rund zehn Minuten den Red Bull abstellen. Am grundsätzlichen Tempo-Vorsprung gegenüber der Konkurrenz ändert das aber nichts. „Das ist eine Leichtigkeit, mit der er momentan diese Leistungen bringt, das ist unbeschreiblich“, meinte auch Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko.

Abseits vom Sportlichen machten in Zandvoort Spekulationen über Dissonanzen zwischen Red Bull und Wunschpartner Porsche die Runde. „Porsche-F1-Einstieg wackelt“, titelte das Fachmagazin „Auto, Motor und Sport“. Eine Woche nach dem Einstieg von Audi zur Saison 2026 lautet die Frage: Wann verkündet die andere Volkswagen-Tochter ihr endgültiges Go? „Porsche befindet sich in Gesprächen, wir haben aber noch keine finale Entscheidung getroffen“, sagte VW-Konzernchef und Porsche-Boss Oliver Blume. Man begrüße „das neue Reglement, das eine deutlich höhere Elektrifizierung der Motoren zulässt und den Einsatz von synthetischen Kraftstoffen“. Mehr aber auch nicht.

Die Formel 1 hat für die Hersteller Audi und Porsche einen Regelkompromiss geschaffen. Ab 2026 sollen die Hybrid-Motoren mit 100 Prozent nachhaltigem Kraftstoff betrieben werden. Der Verbrenner im Aggregat soll nur noch 50 Prozent der Leistung beitragen, der Rest ist elektrisch. Nun muss sich Porsche mit seinem künftigen Partner einigen. Laut Red Bulls Teamchef Christian Horner gibt es noch „einige wichtige Hindernisse“.

Bis zum 15. Oktober müssen sich die Motorenhersteller beim Motorsport-Weltverband (FIA) einschreiben, wenn sie ab 2026 dabei sein wollen. Red Bull hat sich nach dem Ausstieg von Honda Ende 2021 emanzipiert und eine eigene Motorenschmiede gegründet. Der Energydrink-Rennstall erhält aber weiter technische Hilfe von den Japanern. Diese Vereinbarung läuft noch bis Ende 2025. Hier kommt Porsche ins Spiel. „Auto, Motor und Sport“ zufolge will der Stuttgarter Sportwagenbauer 50 Prozent von Red Bull Advanced Technologies übernehmen, der Technologiesparte des F1-Teams. Das bedeutet für Red Bull finanzielle Sicherheit, aber auch erhebliches Mitspracherecht für den Partner. Porsche müsse zur „Philosophie von Red Bull“ passen, beschied Horner. Das sei „absolut grundlegend für jede Diskussion“.

Piastri fix zu McLaren

Oscar Piastri wird ab nächster Saison für McLaren fahren, nachdem das britische Team den Vertragsstreit mit Alpine gewonnen hat. Auch die Franzosen hatten einen verbindlichen Anspruch auf den Australier, 21, angemeldet. Der FIA-Ausschuss für Vertragsbestätigungen entschied aber einstimmig im Sinne von McLaren. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.09.2022)

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