Manch unkonventionelle Farbkombination wirkt erstaunlich erfreulich in der entsprechenden Vase.
Es gibt Menschen, die haben immer, egal zu welcher Jahreszeit, Blumen in Vasen. Einzelne Blüten in Flaschen, großzügige Bouquets, selbst gepflückte Wiesenblumensträuße, opulente Orchideengebinde in entsprechend eleganten Kelchen.
Diese Blumensträuße und der Umgang mit ihnen hat etwas besonders Liebenswertes und Lebensbejahendes. Wenn sich Leute immer wieder und unverdrossen mit den vielen Gestalten flüchtiger Schönheit umgeben, so scheint mir das ein sehr überzeugender Zugang zu den erfreulichen Dingen des Lebens und auch eine Wertschätzung seiner selbst zu sein. Denn der möglicherweise düstere Rest kommt sowieso von selbst auf uns zu. Derzeit blühen draußen vor allem die knallgelben Rudbeckien und die zartlila gefärbten Herbstanemonen – eine Farbkombination, die eigentlich nicht gerade überzeugt. Doch beim Aufräumen der Gartenhütte fand sich eine alte Vase mit eben diesen Farben im brüchigen Porzellan. Ein paar Stängel Purpurfenchel dazu, der übrigens die Dürre ebenfalls recht gut überstanden hat, und die Sache wurde zu einer dieser erfreulichen Kleinigkeiten, an denen man sich tagelang erfreuen kann.