US-Gesundheitswesen

Was das Gesundheitssystem der USA krank macht

Trotz Versicherung wissen Amerikaner manchmal nicht, wie viel sie eine Behandlung am Ende kosten wird.
Trotz Versicherung wissen Amerikaner manchmal nicht, wie viel sie eine Behandlung am Ende kosten wird. AFP via Getty Images
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Die Regierung von Joe Biden stellt das US-Gesundheitswesen auf den Prüfstand. Wieder einmal: Die USA geben am meisten für Gesundheitsleistungen aus, so richtig funktioniert das System aber für niemanden. Hohe Preise dominieren – und die Bevölkerung ist krankheitsanfälliger. Woran liegt das?

Es gibt den Mythos des Death Panels in den USA, des Todeskomitees. Die Geschichte geht so: Bekommt der Staat im Gesundheitssystem mehr zu sagen, dann entscheiden die Bürokraten über Leben und Tod. Irgendwo in einem dunklen Raum in Washington, D. C. sitzt eine Gruppe in Anzug und Kostüm und entscheidet darüber, wessen Leben es wert ist, gerettet zu werden. Wer die Operation bekommt, die Medikamente, den Spitalsaufenthalt.

Der Mythos stammt aus dem Jahr 2009, aus der Anfangszeit der Präsidentschaft des Demokraten Barack Obama. Er hatte damals angekündigt, das ineffiziente, für Einkommensschwache und prekär Angestellte schwierig zu handhabende Gesundheitssystem der USA umzustellen, also: zu verbessern. Mehr Menschen sollten Zugang zu einer Gesundheitsversicherung bekommen. Sarah Palin, da noch der große Rechts-außen-Star der Republikaner, sprach angesichts dieses Vorhabens von ominösen Todeskomitees. Der Staat müsse dringend aus dem Gesundheitswesen herausgehalten werden: Kein Beamter dürfe entscheiden, was mit der medizinischen Versorgung passiere. Die Idee der Todeskomittees wurde derart breitgetreten, dass eine überparteilich geplante Reform der Pflege- und Rechtsberatung für ältere Menschen 2010 abgeblasen wurde.

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