Die neuesten Empfehlungen zur vierten Corona-Impfung seien nicht evidenzbasiert und könnten dazu führen, dass sich noch weniger Menschen auffrischen lassen als bisher, sagt Epidemiologe Gerald Gartlehner.
Nach der Aktualisierung der Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums (NIG) für die vierte Corona-Impfung herrscht bei zahlreichen Gesundheitsexperten Ratlosigkeit und Unverständnis. Einige äußerten sich schon in sozialen Medien und kritisieren den Alleingang Österreichs, der nicht wissenschaftlich begründet sei und zudem die falschen Signale sende.
Als „undifferenziert und intransparent“ bezeichnet etwa Gerald Gartlehner, Leiter des Departments für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation an der Donau-Universität Krems, die jüngsten Änderungen. Sie seien „vollkommen unerwartet“ gekommen und stünden im Widerspruch zu aktuellen Erkenntnissen sowie zu Empfehlungen anderer Gremien, wie etwa der Ständigen Impfkommission (Stiko) in Deutschland.