Analyse

Ein neuer Boom für die US-Gewerkschaften

College-Abbrecher Chris Smalls legte sich mit dem mächtigen Amazon-Konzern an – und stieg zur neuen Leitfigur auf.
College-Abbrecher Chris Smalls legte sich mit dem mächtigen Amazon-Konzern an – und stieg zur neuen Leitfigur auf. [ Getty Images/Andrew Lichtenstein ]
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Die Gewerkschaften haben Zulauf wie schon lang nicht mehr. Als Galionsfigur gilt Chris Smalls, der bei Amazon für Aufruhr sorgte. Woher kommt das neue Interesse an der Arbeiterbewegung?

New York. Es ist der erste Montag im September, Labor Day in den USA. Der Tag der Arbeit. Und so sichtbar wie schon lang nicht mehr steht die Arbeiterbewegung auf den Straßen: Täglich kommen Meldungen über die Gründung neuer Gewerkschaften, über die Gründung von Betriebsräten. Von kleinen Coffeeshops bis hin zu Großkonzernen wie Apple: US-amerikanische Arbeiter und Angestellte melden sich für die Gewerkschaft an.

Chris Smalls ist dabei so etwas wie die Galionsfigur dieser neu belebten Bewegung geworden. Smalls, Anfang 30, stammt aus New Jersey. Nachdem er mit dem College aufgehört hatte, jobbte er herum; 2015 landete er bei Amazon, in einem Verteilerzentrum des gigantischen Onlinehändlers. Und dort blieb er auch bis 2020. Smalls hatte damals mit einem Kollegen einen Streik organisiert, weil, so ihr Vorwurf, Amazon sich nicht an die Covid-19-Regelungen halte. Ein Arbeiter war trotz schwerer Symptome zur Arbeit in ihr Lager in New York gekommen, während das Management auf dessen Corona-Testergebnis wartete. Amazon kündigte Smalls am Tag des Streiks.

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