Bundesliga

Rapid atmet durch: "Haben noch viel Arbeit vor uns"

Yusuf Demir gegen Altach
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Der Sieg in Altach war wichtig - und glücklich. Insbesondere die zweite Halbzeit gibt Trainer Ferdinand Feldhofer zu denken.

Eine solide erste Hälfte und etwas Glück haben Rapid am Sonntag den ersten Bundesliga-Sieg nach drei Partien mit nur einem Punkt gebracht. Ferdinand Feldhofer durfte nach dem 1:0 in Altach dank eines frühen Treffers von Yusuf Demir (9.) aufatmen. "Das tut gut, ganz klar", sagte der Trainer nach schwierigen Tagen. Der Leistungsabfall nach Seitenwechsel ließ ihn freilich nachdenklich werden, genau so wie Altach-Coach Miroslav Klose über eine schwache erste Hälfte rätselte.

"Die zweite Hälfte ist fast nicht zu erklären, was da passiert ist in den ersten fünfzehn Minuten. Natürlich hatte Altach viel Wut im Bauch nach der ersten Hälfte, aber wir haben keine Zweikämpfe mehr gewonnen, konnten keinen Ball mehr über zwei Stationen spielen", sagte Feldhofer, dessen Truppe gegen die wie verwandelten Altacher plötzlich arg in Bedrängnis kam. "Das hat mir gar nicht gefallen, da braucht man auch ein bisschen Glück", gab er zu.

Und das hatte Grün-Weiß bei zwei Schüssen von Atdhe Nuhiu (47.) und Jan Jurcec (55.), schließlich rettete bei einem missglückten Klärungsversuch Aleksa Pejics im Finish (88.) auch die Stange den "Dreier". "Wir haben gewusst, dass heute nur ein Sieg zählt. Den haben wir verdient eingefahren, aber alles andere als souverän", erklärte Offensivmann Marco Grüll. Dabei war man in Hälfte eins das klar dominierende Team gewesen, konnte aber die Räume, die Altach bot, nicht entscheidend nützen. "Wir müssen uns viel früher belohnen und das Spiel frühzeitig entscheiden", befand Feldhofer.

Die richtige Reaktion

Angesichts der ausgebliebenen Resultate in der Liga sowie dem blamablen Europacup-Aus gegen Vaduz sei der Sieg drei Tage nach dem Cuperfolg in Allerheiligen gerade richtig gekommen. "Nach Vaduz hatten wir gegen Sturm noch etwas Pech. Da war die Reaktion in der ersten Hälfte richtig gut. Jetzt haben wir auch ergebnistechnisch nachgelegt, auch die Leistungen waren über weite Strecken schwer ok. Trotzdem haben wir noch viel Arbeit vor uns", resümierte Feldhofer.

Freuen durfte er sich auch über den ersten Treffer Demirs seit 13. März. Der 19-jährige, im Herbst 2021 für den FC Barcelona im Einsatz und in der laufenden Saison des Öfteren von Blessuren gebremst, kam wie schon in Allerheiligen über 90 Minuten zum Einsatz und scheint langsam in Fahrt zu kommen.

Klose: „Zu viele Spieler haben sich versteckt"

Klose ärgerte sich umgekehrt über eine schwarze erste Hälfte, in der seine Elf defensiv wackelte, offensiv kaum vorkam und zweikampftechnisch stark zu wünschen übrig ließ. "Mir haben die Worte gefehlt. Ich verstehe das nicht, warum können wir es nicht von Anfang an, warum müssen wir immer einem Rückstand hinterherlaufen?", fragte der Deutsche. Mehrere seiner Akteure hätten es an der richtigen Mentalität mangeln lassen. "Es haben sich zu viele Spieler versteckt, das ist unglaublich. Dann haben sie einfach den Ball nach vorne geschossen", meinte Klose.

Sein Fazit: "Wir haben jetzt eine ganz, ganz schlechte Phase. Wir müssen uns zusammen da rauskämpfen. Wir müssen an uns glauben, dürfen keine großen Gedankengänge haben." Die Gelegenheit sei in den nächsten Partien gegen Tirol, Klagenfurt und Ried jedenfalls da. "Jetzt kommen drei Mannschaften, die fast auf Augenhöhe mit uns sind."

(APA)

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