Start-Ups

Wien bleibt Österreichs Gründerhauptstadt

Fast ein Viertel aller Neugründungen Österreichs passieren in der Bundeshauptstadt. Trotz der Pandemie blieb die Stadt ein fruchtbarer Boden für junge Entrepreneure. Und besonders Gründerinnen finden hier gute Chancen.

Mit 4605 Neugründungen im ersten Halbjahr 2022 verteidigt Wien einmal mehr seinen Titel als Gründerhauptstadt“, sagt Barbara Havel, Vorstandsvorsitzende der Jungen Wirtschaft Wien und Vertreterin der Wiener Gründer. Verglichen zum Vorjahr gab es ein Minus von 4,5 Prozent – österreichweit lag das Minus bei 7,9 Prozent. Damit bewegt man sich aber wieder auf Vorkrisenniveau. Die Motivation für Unternehmensgründungen liegt laut einer Motivbefragung der Wirtschaftskammer hauptsächlich darin, der eigene Chef zu sein, die Zeit- und Lebensgestaltung flexibler zu machen, und im „Wunsch, die Zügel selbst in die Hand zu nehmen“, sagt Havel. Neben Engagement brauchen Entrepreneure Know-how, das das Gründerservice der Wirtschaftskammer weitergibt: in Form von Workshops, Seminaren und dem „Förderprogramm Gründungsstipendium“.

Außerdem gibt es eine Reihe weiterer Angebote und Initiativen:

  • Kreative gesucht. Vom neuen Game bis zur smarten Blockchain-App: Auch heuer sucht die Wirtschaftsagentur bei „Content Vienna“ Digitalprojekte, die bis 12. September eingereicht werden können. Es warten fünfmal 10.000 Euro, zwei Sonderpreise sowie ein Bonus für prämierte, von Frauen geleitete Projekte. Unterstützt werden in Entwicklung befindliche Prototypen, Demos und Konzepte aus Bereichen wie Spiele, Augmented und Virtual Reality, Animation und visuelle Effekte, Apps oder digitales Content-Publishing.
  • Smarte Energieprojekte. Drei von der Wirtschaftsagentur Wien geförderte Projekte zum Thema sichere, saubere und unabhängige Energieversorgung stellen sich bei Österreichs Energiekongress am 21. und 22. September im Austria Center Vienna vor. Eines davon ist Reverse Carbon Mining Project, das CO2 aus der Atmosphäre zieht, die überschüssige Biomasse verkohlt und danach unterirdisch vergräbt – und dabei Energie gewinnt.
  • Frauen starten durch. Von der Produktentwicklung über das Marketing bis zur Finanzierung: Das „Founders Lab Durchstarterinnen“ bringt Unternehmensgründerinnen in spe die wichtigsten Grundlagen näher. Im Gegensatz zum regulären „Founders Lab“ richtet sich dieses Programm speziell an Frauen. Außerdem findet es unabhängig vom „Förderprogramm Gründungsstipendium“ statt. Der nächste Durchgang läuft vom 27. September bis 2. Dezember und wird wissenschaftlich vom Institut für Gender und Diversität in Organisation der Wirtschaftsuniversität Wien begleitet. Bewerbungen sind bis zum 15. September online einzureichen.
  • Weiterbildung im Herbst. Gründungs- und Rechtswissen, Jahresabschluss oder Einnahmen-Ausgaben-Rechnung: Das kostenlose Workshop-Angebot der Wirtschaftsagentur Wien vermittelt neben den Grundlagen auch spezifische Fähigkeiten. Etwa „Zukunftsfähige Dienstleistungen Schritt für Schritt entwickeln“, „Verhandlungstaktik“, „Facebook & Google Ads“ oder „Angebote mit WOW-Faktor entwickeln“. Auch Mehrsprachige Workshops von Spanisch über Rumänisch bis Arabisch stehen bereit.
  • Wirtschaft und Wissenschaft. Mit Forschung wirtschaftlich erfolgreiche Projekte starten. Das ist das Ziel der sogenannten Comet-Zentren, wie etwa das Austrian Blockchain Center oder Chase Chemical Systems Engineering. Wien beteiligt sich jetzt auch am HyCentA – Hydrogen Research Centre Austria, dem Know-Center – Research Center for Trustworthy AI & Data und Best 4.0. Letzteres beschäftigt sich mit nachhaltiger Innovation und klimafreundlicher Biowirtschaft.

In den österreichweit mehr als 40 Zentren dieser Programme arbeiten rund 1500 Forschende aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammen. Davon profitiert vor allem die heimische Wirtschaft. Diese Kompetenzzentren arbeiten daran, wissenschaftliche Grundlagenforschung und wirtschaftliche Fertigkeiten mit konkretem Forschungsbedarf zusammenzubringen. So sollen Kooperationen und gemeinsame Projekte auf international konkurrenzfähigem Niveau entstehen.

gruenderservice.at,
wirtschaftsagentur.at

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