Leitartikel

Lassen wir uns vom Kreml nicht zu Putin'schen Hunden dressieren

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Russlands Diktator will Europa zur Verzweiflung treiben, doch sein Würgegriff wird schwächer. Bei Energiepreisen ist das Ende des Höhenflugs absehbar.

Wer in diesen Tagen einen zuversichtlichen Blick auf die Zukunft behalten hat, ist entweder hoffnungslos naiv oder stark kurzsichtig – so lässt sich die Gemütslage angesichts des russischen Versuchs zusammenfassen, die Ukraine und Europa in die Knie zu zwingen. Inflation, Energieschock, Dürre – die Schläge, die auf uns niederprasseln, sind in ihrer Intensität einmalig. Während Europa wie ein erschöpfter Boxer in den Seilen hängt, versucht Wladimir Putin, einen Knock-out zu landen, indem er Gaslieferungen in Richtung Deutschland bis zur Kapitulation des Westens und zum Ende der Sanktionen stoppen lässt. Apocalypse now.

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In den sechseinhalb Monaten seit dem Beginn seines Vernichtungsfeldzugs gegen die Ukraine ist der russische Diktator seinem militärischen Ziel zwar keinen Schritt näher gerückt, doch dafür ist es ihm gelungen, die Europäer nach der Methode von Iwan Pawlow zu dressieren: Wie Putin'sche Hunde sind wir mittlerweile darauf konditioniert, stets das Allerschlimmste zu erwarten und alle Hoffnung auf eine Rückkehr der Normalität fahren zu lassen, sobald im Kreml eine Glocke läutet. In seiner Bodenlosigkeit erinnert dieser europäische Pessimismus an die schwärzesten Tage der Coronapandemie, als nach Monaten des Lockdowns die Auslieferung der heiß ersehnten – wahrlich lang ist es her! – Impfungen stockte, weil die Produktion in der EU über Monate nicht mit der Nachfrage Schritt hielt.

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