Die engen Verbindungen der OMV zu Russland werden diese Woche im ÖVP-Korruptions-U-Ausschuss beleuchtet. Nächste Woche nimmt die ÖVP die SPÖ ins Visier, alle anderen Parteien die ÖVP-Tirol.
Warum ist Österreich so stark vom russischen Gas abhängig? Der Untersuchungsausschuss zum Thema ÖVP-Korruptionsfälle nimmt am Dienstag seine Arbeit nach der Sommerpause wieder auf und macht einen Abstecher zum aktuellen Thema Energiekrise. Das passe gut zum Untersuchungsgegenstand, finden die Oppositionsparteien, aber auch die Grünen. Schließlich gehe es um die Frage, ob der Grund für die Abhängigkeit von russischem Gas „die Kurzsichtigkeit der damaligen Regierung und der verantwortlichen ÖVP-Ministerien war, oder ob es auch darum ging, wer von den Verbindungen zu Russland profitiert“, so Neos-Abgeordnete Stephanie Krisper.
Erste Auskunftsperson am Dienstag ist der frühere OMV-Chef Gerhard Roiss. Der hatte in mehreren Interviews die Russland-freundliche Ausrichtung des teilstaatlichen Mineralölkonzerns unter seinem Nachfolger Rainer Seele kritisiert. Tatsache sei, „dass die Stimmung auf Ebene der Eigentümervertreter damals(2014, Anm.) wahrnehmbar in Richtung Russland gekippt war. Es gab da eine große Fraktion von Russland- und Putin-Verstehern, die darauf drängte, dass die OMV sich stärker in Russland engagiert“, sagte Roiss in einem „Profil“-Interview im März.