Vor einem Jahr noch blasses Regierungsbeiwagerl, trieb Magnus Brunner nun als ÖVP-Schlüsselspieler gar die mächtige Wiener SPÖ vor sich her. Von früherer Konfliktscheu war dabei wenig zu sehen.
Sommerloch hin oder her, die vergangenen Tage waren mit den fast stündlich eintrudelnden Horrormeldungen über die Wien Energie eine politische Ausnahmewoche; und kaum jemand war dabei derart präsent wie Finanzminister Magnus Brunner.
Inhaltlich wie kommunikativ führte nicht der Regierungschef durch die Affäre, die rasch zur PR-Schlacht zweier politischer Lager wurde, sondern Brunner mit dessen Entourage. Zurufe aus dem Kanzleramt, man möge die Auseinandersetzung mit der SPÖ härter führen, ließ man verhallen, Neuigkeiten verkündete zuvorderst Brunner und bespielte dabei die größten Medienbühnen des Landes: vom „ZiB2“-Studio bis zum großen Interview mit der „Krone“ – laut der er bereits „für viele der Mann der Stunde“ ist.