Der Kanzler verteidigt die von der türkis-grünen Koalition geplante „Strompreisbremse“ als unkompliziertes Modell - das adaptiert werden soll.
Am Wochenende hat sich die türkis-grüne Koalition auf die Einführung einer „Strompreisbremse“ geeinigt, um der Teuerung auf dem Energiesektor entgegenzuwirken - respektiv, die davon Betroffenen zu entlasten. Das sei aber noch nicht alles, fügte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Montagabend im ORF-„Sommergespräch“ an. So möchte der Regierungschef auch weitere Heizenergieträger entlasten und nannte einerseits einen Gaspreisdeckel auf europäischer Ebene, andererseits eine Abfederung für jene, die mit Pellets oder Öl heizen. Auch der Industrie stellte er weitere Entlastungen in Aussicht.
Man nehme die Sorgen der Menschen ernst und habe es bereits geschafft, die Gasspeicher zu füllen und damit für den Winter vorbereitet zu sein, versuchte Nehammer, zu beschwichtigen. Auch Kritik an der eben präsentierten „Strompreisbremse“ wollte er nicht gelten lassen. Der Umstand, dass diese für Einzelpersonen wie Großfamilien gleich hoch ausfalle, sei dem geschuldet, dass man ein unkompliziertes, antragsloses Modell schaffen wollte. Aber, so der Kanzler, für Mehrpersonenhaushalte werde ein zusätzliches Antragsmodell ausgearbeitet werden.
Einmal mehr brachte Nehammer auch seine Forderung nach einem europäischen Strompreisdeckel vor: „Wir müssen diesen Irrsinn, der sich derzeit auf den Energiemärkten abspielt, endlich stoppen.“ Die „jetzige Handhabung der Merit-Order" würde dazu führen, „dass (Kremlchef Wladimir) Putin jeden Tag über den europäischen Strompreis entscheidet“, kritisierte der Kanzler, der Markt werde sich „in der derzeitigen Form nicht von selbst reduzieren“. Daher müsse man den Strompreis vom Gaspreis entkoppeln.
(Red.)