Anzeige
Anzeige

Gold als Inflationsschutz und Geldanlage

Gerhard Starsich, Generaldirektor Münze Österreich AG, setzt auf Gold, ob in der Form von Barren und Sparplänen oder als essenzieller Teil eines ausgewogenen Anlagemixes.
Gerhard Starsich, Generaldirektor Münze Österreich AG, setzt auf Gold, ob in der Form von Barren und Sparplänen oder als essenzieller Teil eines ausgewogenen Anlagemixes. Münze Österreich
  • Drucken

Sicherheit. In Zeiten stark ansteigender Verbraucherpreise bietet sich Gold für Sparer und Anleger als Sachwert mit historisch belegter Perspektive an. Die Anlagemöglichkeiten mit dem Edelmetall sind vielfacher Natur.

Der Eindruck, dass in letzter Zeit vieles erheblich teurer geworden ist, täuscht nicht. Besonders spürbar wird die Teuerung beim wöchentlichen Einkauf. Der Preisanstieg des sogenannten Miniwarenkorbs, in dem neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe abgebildet werden, betrug im Juli 2022 im Jahresvergleich laut Statistik Austria 19,1 Prozent. Berücksichtigt man den gesamten Warenkorb, der eine wirklichkeitsnahe Auswahl der von den privaten Haushalten konsumierten Waren und Dienstleistungen enthält, beträgt die Inflationsrate aktuell immer noch 9,1 Prozent (Stand August 2022). „Das ist die höchste Teuerungsrate seit Februar 1975 – und die Preisspirale, etwa bei Haushaltsenergie und in der Gastronomie, scheint sich weiterzudrehen“, so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Schutz vor Inflation

Die steigenden Preise bzw. der Verlust der Kaufkraft des Geldes bedeutet zugleich, dass erspartes Vermögen weniger wird. Um das Ersparte gegen Wertverlust abzusichern, bieten sich für Sparer und Anleger Sachwerte an. Eine traditionell bedeutende Rolle kommt dabei Edelmetallen und insbesondere Gold zu. „Der Klassiker unter den Sachwerten sind zwar Immobilien. Aber sich eine Wohnung oder ein Haus als Wertanlage zu kaufen, das geht sich für die meisten Menschen einfach nicht aus. Mit Edelmetallen dagegen kann man auch kleinere Summen sinnvoll investieren“, sagt Walter Hell-Höflinger, allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Edelmetalle und Europäischer Gemmologe, also Fachmann für Edel- und Schmucksteine.
Dass Gold zu den stabilsten Währungen zählt und „gerade in Zeiten hoher voranschreitender Geldentwertung Sicherheit bietet“, bestätigt auch Gerhard Starsich, Generaldirektor Münze Österreich AG. Gold sei schon allein aufgrund seiner begrenzten Verfügbarkeit seit Jahrhunderten ein bleibender Wert, auf den man sich verlassen könne. „Wer zum Beispiel 100.000 Euro ansparen will, dem hätte eine Veranlagung in Gold in den letzten Jahren sicher geholfen“, bezieht sich Starsich auf konkrete Kurszahlen. Lag der Goldpreis Anfang der 2010er-Jahre pro Feinunze (eine Feinunze ist die übliche Maßeinheit für Gold und entspricht etwa 31,1 Gramm) bei etwa 1300 Euro, so steht er derzeit bei über 1700 Euro (2. September 2022). Lohnend ist auch der Blick auf das Jahr der drastischen Teuerungsraten 2022. Wer heuer zu Jahresbeginn Gold um 1600 Euro gekauft hat, liegt aktuell um rund 6 Prozent im Plus – und fängt damit einen Gutteil der Inflation ab.

Kurzfristig versus langfristig

Wahr ist natürlich, dass auch der Goldpreis kurzfristig Schwankungen unterworfen ist. Auf der einen Seite zeigt sich, dass Krisen wie das Platzen der US-Immobilienblase 2008/09 oder der Ausbruch des Krieges in der Ukraine 2022 dem Goldpreis einen Schub nach oben verleihen. Andere Einflussfaktoren wie ein starker US-Dollar, in der das Edelmetall weltweit gehandelt wird, oder die geplante Anhebung der Leitzinsen, die andere Anlageklassen wieder attraktiver machen, können den Goldpreis hingegen belasten.
Eine gedämpfte, preissenkende Nachfrage ist – zumindest laut den ExpertInnen des World Gold Council – in naher Zukunft dennoch nicht zu erwarten. Der in London beheimatete Verband der Goldförderindustrie präsentierte kürzlich eine Umfrage, wonach 61 Prozent aller befragten Zentralbanken damit rechnen, dass die Goldreserven weltweit zunehmen. Vor allem Finanzinstitute aus den Schwellen- und Entwicklungsländern gehen von einer Ausweitung der Reserven aus. Das „Risiko einer globalen Finanzkrise“, „die Erwartung von Veränderungen im internationalen Währungssystem“ und „höhere wirtschaftliche Risiken in den Reservewährungsländern“ werden als Hauptfaktoren für die Pläne zum Goldkauf genannt.
Abseits der kurzfristigen Abhängigkeit von geopolitischen Rahmenbedingungen spielt Gold laut Fachleuten seine Stärken für AnlegerInnen ohnehin vor allem langfristig aus. In ihrer viel beachteten Studie „The Golden Dilemma“ sowie in aktuellen Papers kommen der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Campbell Harvey und Co-Autor Claude Erb zum Schluss, dass eines als erwiesen angenommen werden kann: Portfolios, die neben Aktien und Anleihen bis zu fünf Prozent in Gold investieren, sind langfristig weniger volatil als eine vergleichbare Wertpapierzusammenstellung, die auf den Goldanteil verzichtet.

Fixe Größe im Anlagenmix

„Die Beimischung von Gold zu einem Anlagemix – zum Beispiel bestehend aus Zinspapieren und Aktienfonds – kann das Gesamtrisiko Ihrer Geldanlage senken.“ Zu diesem Schluss kommt beispielsweise auch die deutsche Verbraucherzentrale in einer jüngsten Analyse. In Krisenzeiten könne Gold zur Risikostreuung und damit zur Stabilisierung der Wertentwicklung beitragen, heißt es weiter. Als Hauptargumente für Gold als Geldanlage werden die Eigenschaft als Krisenwährung und der Faktor genannt, dass Gold als knappes Gut nicht beliebig vermehrt werden kann.
Die Anlagemöglichkeiten mit Gold sind übrigens vielfacher Natur. Die Palette reicht von Goldbarren und Goldmünzen über Goldschmuck, -fonds, -ETCs, -zertifikate oder -aktien bis hin zu Goldsparplänen, wie sie hierzulande die Münze Österreich anbietet. Die Rede ist dabei nicht von imaginären Werten auf Papier, sondern von echtem Gold (alternativ auch Silber oder Platin), das in das Eigentum des Kunden übergeht und tatsächlich physisch ausgeliefert wird. „Goldsparpläne sind für alle Personen geeignet, die sich über einen längeren Zeitraum Gold bzw. andere Edelmetalle in kleinen Portionen ansparen wollen, unabhängig von Banken und anderen Institutionen. Familien können damit ihren Kindern einen von Bank-Zinssätzen nicht abhängigen, ersten Vermögensaufbau sichern“, erläutert Gerhard Starsich. Kursschwankungen werden dabei durch den Zukauf über einen langen Zeitraum ausgeglichen.

„Digitales Gold“?

Wenig hält Starsich – sowie aktuell wohl die Mehrzahl der ExpertInnen – übrigens von jener Anlagealternative, die in den Augen mancher Ähnlichkeiten mit Gold aufweist, insbesondere was die Begrenztheit der erzeugten Menge und folglich die Absicherung gegen die Entwertung traditioneller Währungen betrifft. Die Rede ist vom Bitcoin, der laut einer weiteren Studie von Campbell Harvey („The best strategies for inflationary times“, Mai 2022) mehr als fünf Mal volatiler als der S&P 500 oder Gold ist – was die Kryptowährung zu einer „unzuverlässigen Absicherung“ mache. Die Analyse des Studienautors zeigt, dass die Korrelation zwischen den Renditen von US-Aktien und Bitcoin darauf hindeutet, „dass Bitcoin in Zeiten unerwarteter Inflation keine positiven realen Renditen liefert“. Ob das Flaggschiff unter den Kryptowährungen seinem jüngsten Ruf als „digitales Gold“ (Copyright: der US-amerikanische Hedgefonds-Milliardär Ray Dalio) eines Tages gerecht werden kann, scheint damit eher ungewiss. Zum Vergleich mit dem seit Jahrtausenden begehrtesten Edelmetall der Welt fehlen langfristige Daten und das Vertrauen des Gros der Anleger.

HÖRTIPP: PODCAST

Gerstl & Marie: Die neue Podcastreihe der Münze Österreich bringt einmal pro Monat eine Ausgabe zum Thema Anlage.
Zum Nachhören unter:
https://www.muenzeoesterreich.at/infothek/online/podcast-gerstl-marie

MÜNZE ÖSTERREICH AG

Die Münze Österreich AG, deren Aufgabe in der Verarbeitung von Edelmetallen und der Herstellung von Münzen liegt, ist seit 1988 ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Oesterreichischen Nationalbank und blickt auf eine über 825-­jährige Geschichte zurück. Sowohl Produktion als auch Verwaltung sind im Herzen von Wien am Heumarkt untergebracht. Rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind derzeit für die Münze Österreich AG tätig und ­produzieren rund 325 Millionen Münzen pro Jahr. Als Global Player gehört das Unternehmen zur Weltelite der Münzprägestätten.
www.muenzeoesterreich.at

INFORMATION

Der Vienna Gold Summit ist eine Veranstaltung von „Die Presse“ und Münze Österreich AG.


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.