"Kriminelles Unternehmen"

Instagram sperrt Pornhub-Account nach zunehmender Kritik

Etliche Klagen laufen gegen das Unternehmen.
Etliche Klagen laufen gegen das Unternehmen.(c) IMAGO/NurPhoto (IMAGO/Nikolas Kokovlis)
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Nach zahlreichen Beschwerden und Stimmen von Betroffenen entledigte sich Instagram des Accounts der Porno-Website Pornhub.

13,1 Millionen Follower und mehr als 6200 Beiträge hatte der Instagram-Account der Pornowebsite Pornhub. Nun wurde die Seite von Instagram gesperrt. Es wird davon ausgegangen, dass es sich dabei um die Reaktion auf eine laufende Klage gegen MindGeek, dem Mutterkonzern der Website, handelt. Zahlreiche Beschwerden und Stimmen von Betroffenen hätten ihr Übriges getan.

Immer wieder sieht sich die Website mit Klagen konfrontiert, meist mit dem Vorwurf, Videos monetarisiert zu haben, die Vergewaltigungen, Kindesmissbrauch und sexualisierte Gewalt gegen Minderjährige darstellen. In einem aktuellen Fall heißt es vonseiten der Klägerin, sie sei im Alter von 13 Jahren von ihrem damaligen Partner zu einem explizit sexuellen Video gezwungen worden. Ohne ihre Zustimmung, auch ohne ihr Wissen, wurde dies dann auf der Plattform hochgeladen. Berichten zufolge gebe es Dutzende dieser Fälle.

Werbung für Pornografie

„Angesichts der zunehmenden Berichte, dass Pornhub Material über sexuellen Missbrauch von Kindern, Sexhandel, gefilmte Vergewaltigungen und nicht einvernehmliche Videos und Bilder hostet“, sei die Löschung des Accounts längst überfällig gewesen, reagierte der CEO des National Center on Sexual Exploitation (NCOSE), Dawn Hawkins, auf die Maßnahme von Instagram. Instagram hätte als Vertriebspartner dieses kriminellen Unternehmens fungiert und so dabei geholfen, „Millionen von Menschen auf Pornhub zu bringen“, so Hawkins weiter.

Auf der Seite waren zwar keine pornografischen Inhalte zu sehen, man hielt sich an die Richtlinien der Social Media App. Allerdings sieht Hawkins im Content ein „direktes Bewerben von Pornografie“. Auch wurden Menschen dazu ermutigt, in die Branche einzusteigen. Die NCOSE hat sich, zusammen mit anderen Organisation, schon seit längerem für eine Entfernung von Pornhub aus sozialen Netzwerken eingesetzt. In Instagrams Handeln sieht er ein Vorbild, nun sei es an anderen Netzwerken dem Beispiel zu folgen. Auf Twitter etwa hat das Unternehmen, Stand Dienstag, 3,4 Millionen Follower.

Vor etwa einem Monat wurden die Zahlungsprivilegien von TrafficJunky, dem Werbezweig der Pornhub-Muttergesellschaft MindGeek, von Visa und Mastercard gesperrt. Zuvor wurde Visa von einem Bundesgericht in den USA belastet, die Monetarisierung illegaler Inhalte wissentlich unterstützt zu haben. 

(evdin)

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