China ist stolz auf seine geringe Inflationsrate. Doch diese ist auch Ausdruck einer schwächelnden Wirtschaft.
Mit einer gehörigen Portion Schadenfreude berichtet die chinesische Staatspresse über die „Hyper-Inflation“ im politischen Westen, allen voran in den Vereinigten Staaten. Diese stünde im „starken Gegensatz“ zur Situation in China, wo die Regierung die Teuerungsrate weiterhin unter Kontrolle habe.
Und tatsächlich ist die Volksrepublik derzeit eine der weltweit wenigen Bastionen, in denen die Preise nicht rasant in die Höhe schießen. Derzeit liegt der Anstieg der Verbraucherpreise im Reich der Mitte bei lediglich 2,7 Prozent. Das ist für heimische Verhältnisse der höchste Wert seit Juli 2020, und überhaupt wurde die Zwei-Prozent-Marke in der letzten Dekade nur selten überschritten. Im internationalen Vergleich ist dies die absolute Ausnahme: In Deutschland beträgt die Inflation derzeit knapp acht Prozent, in den USA ist sie zeitweise auf über neun Prozent gestiegen und auch Südkorea hat mit Teuerungsraten von über sechs Prozent zu kämpfen.