Wie hätte sich die Dating-Kultur ohne Tinder entwickelt?
Serie: Gefühlssache

„It's a match!“: Die Datingapp Tinder wird zehn

Wie die neoliberale Marktlogik mit der Dating-App Tinder die Partnersuche durchdrungen hat – und wieso man dort trotzdem die große Liebe finden kann.

„Gegen Plattformen wie Parship habe ich mich immer gewehrt“, sagt Michaela, sie sei fest davon überzeugt gewesen, dass ihr Zukünftiger nicht zu Hause vor dem Bildschirm sitzt. Viel eher sei er am Berg unterwegs. „Tinder geht so leicht nebenbei, von überall. Das hat mich überzeugt.“ Die App wurde ihr vor fünf Jahren von einer Kollegin empfohlen, sie selbst kannte die Anwendung damals noch nicht. Spaß am Swipen, also dem Wischen nach links und rechts am Smartphone-Bildschirm (der wahrscheinlich weg­weisendsten Erfindung von Tinder), hatte sie sofort.


Galten (Online-)Partnerbörsen früher als verpönt, so beginnen hier heut rund die Hälfte aller Beziehungen. Wo man also ein anderes Nutzerprofil vermutete, suchen nun schon viele junge Menschen nach der Liebe. Doch online ist nicht gleich online. Millennials und die Generation Z sind nicht plötzlich auf Parship oder ElitePartner zu finden, sie nutzen Tinder. Das ist nicht etwa das Videoschnipselportal, das medial immer wieder im Fokus steht (TikTok), sondern eine Dating-App, bei der es so lange zu „swipen“, gilt, bis man meint, die große Liebe gefunden zu haben.

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