„Der Süden kann Russland besser nachvollziehen“

Open Society Foundations
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Mark Malloch-Brown, ehemaliger UN-Vizegeneralsekretär und Präsident der Open Society Foundations, warnt die Europäer davor, im Konflikt mit Moskau auf die volle Unterstützung der Entwicklungsländer zu zählen.

Die Presse: Ihre Studie zeichnet das Bild eines globalen Konsenses, was Russlands Überfall anbelangt. Andererseits sehen die Befragten in den Ländern des globalen Südens berechtigte Interessen Moskaus in der Ukraine tangiert – was der Überzeugung der Europäer, wonach die Ukraine souverän sei, diametral widerspricht. Wie passen diese Positionen zusammen?

Mark Malloch-Brown: Wir haben zwei rote Linien ermittelt, die überall gelten: Erstens wird die russische Invasion als falsch und durch nichts gerechtfertigt angesehen, und zweitens herrscht Übereinstimmung darüber, dass Russland sich aus den besetzten ukrainischen Gebieten zurückziehen muss. Insofern gibt es sehr wohl eine gemeinsame Haltung zum Primat des internationalen Rechts und der nationalen Souveränität. Die Frage der russischen Interessen wiederum muss man durch das Prisma eines Nato-Beitritts der Ukraine sehen: Hier haben die Länder des Südens eine andere Perspektive und können die russischen Bedenken besser nachvollziehen als der Westen.

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