E-Zigarettenfirma Juul zahlt 438,5 Mio. Dollar bei Vergleich mit US-Staaten

Die Firma akzeptiert einen Vergleich, um ein langes Verfahren zu vermeiden.

Die kriselnde E-Zigarettenfirma Juul hat im Rechtsstreit mit US-Staaten um die Vermarktung ihrer Produkte an jüngere Kunden einen teuren Vergleich akzeptiert. Das Unternehmen erklärte sich zu einer Zahlung von 438,5 Millionen Dollar (442,6 Mio Euro) bereit, um das Verfahren beizulegen. Das teilte der Generalstaatsanwalt von Connecticut, William Tong, am Dienstag mit. Er hatte bei den Vergleichsverhandlungen ein Bündnis von insgesamt 33 US-Staaten und Puerto Rico angeführt.

Juul hatte mit seinen neuartigen aromatisierten E-Zigaretten, die wie USB-Sticks aussehen, zeitweise reißenden Absatz gefunden. Doch dann geriet das Start-up aus San Francisco wegen seiner Werbekampagnen und offensiven Vermarktung der Produkte an jüngere Zielgruppen stark in die Kritik und ins Visier von Aufsichts- und Justizbehörden. Juul erklärte in einer Stellungnahme, dass es bei dem nun vereinbarten Vergleich um "Angelegenheiten der Vergangenheit" gehe. Die Firma habe sich und ihre Geschäftspraktiken bereits 2019 ganz neu aufgestellt.

Insgesamt hat Juul in den USA jetzt nach eigenen Angaben Verfahren von 37 Bundesstaaten und Puerto Rico beigelegt. Der jüngste Vergleich verbietet der Firma unter anderem Marketing, das sich an unter 35-Jährige richtet. "Juul hat seine Werbekampagnen zynisch so kalkuliert, dass sie eine neue Generation von Nikotin-Abhängigen verursachten", sagte Connecticuts Staatsanwalt Tong. Die Krise von Juul belastet auch den Marlboro-Hersteller Altria. Er war im Dezember 2018 für 12,8 Milliarden Dollar mit 35 Prozent bei Juul eingestiegen. Inzwischen ist die Beteiligung fast komplett abgeschrieben.

(APA/dpa)

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