Öko-Test

Nutella ist der ungesündeste Schokoaufstrich

Nutella: Der Klassiker als Testverlierer.
Nutella: Der Klassiker als Testverlierer.(c) imago images/Manfred Segerer
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Als gesund ist der Schokoaufstrich Nutella nicht gerade bekannt. Ein Test des Konsumentenschutzmagazins „Öko-Test“ degradiert den beliebten Brotaufstrich sogar zum Testverlierer.

Egal welche Schokoaufstrich-Alternative in der Früh aufs Brot geschmiert wird, der Kindheits-Klassiker Nutella bleibt unantastbar - zumindest wenn es um das geschmackliche Erleben geht. Einem Test des Verbraucherschutzmagazins „Öko-Test“ zufolge, ist das tatsächlich nur eine subjektiv gefühlte Wahrheit. Von 21 getesteten Produkten, viele davon Bioprodukte oder vegan, schnitten nur zwei mit „gut“ ab, die Schokocreme Nuss Nougat vom der Dm-Eigenmarke DmBio, sowie die Nuss-Nougat-Creme der deutschen Rewe-Eigenmarke Ja!. Besonders schlecht abgeschnitten hat unter anderem der Klassiker unter den Frühstücksaufstrichen - Nutella.

Die verschiedenen Aufstriche wurden auf Mineralöl, Fett- und Zuckergehalt sowie Schimmelpilzgift untersucht. Ebenfalls in Betracht gezogen wurden Produktions- und Lieferbedingungen der zentralen Zutaten Haselnüsse, Kakao und Palmöl.

Nutella und Milka sind Testverlierer

Neben der Nuss-Nougat-Creme Nutella, Produkt des Süßigkeitenkonzerns Ferrero, hat auch die Haselnusscreme von Milka, Produkt des Konkurrenten Mondelez, unterdurchschnittlich abgeschnitten. Beide bekamen das Prädikat „ungenügend“. Insbesondere der hohe Zuckergehalt der Aufstriche und der geringe Anteil an Haselnüssen waren dafür ausschlaggebend, die beiden Testverlierer sind mit mehr als 56 Prozent Zuckeranteil mit Abstand die süßesten Aufstriche. Die Milka Haselnusscreme enthält außerdem nur 5 Prozent Haselnüsse. Zugesetztes Aroma und Mineralölbestandteile tun ihr Übriges.

Deutliche Kritik gibt es auch für die Produktinformation der beiden Hersteller. Sowohl auf dem Nutella-, als auch auf dem Milkaglas würde versucht den hohen Kaloriengehalt durch unrealistische Portionsgrößen zu verschleiern.

Doch auch das generelle Fazit fällt schlecht aus: In 17 der 21 untersuchten Produkte fanden sich ein „leicht erhöhter“ oder „erhöhter“ Mineralölbestandteil. Diese Verunreinigung kann dadurch entstehen, dass Rohware in Kontakt mit Schmieröl kommt, etwa beim Verpacken oder durch Erntemaschinen.

Produktionsbedingungen

Geht es um faire und nachhaltige Produktionsbedingungen, schneiden die Eigenmarken der Discounter und Supermärkte teilweise am besten ab. Insgesamt bemühe man sich aber noch zu wenig um bessere Arbeitsbedingungen in den Anbauländern der Zutaten.

Alle Hersteller konnten zwar belegen, zertifiziertes Palmöl zu beziehen, ganze sieben Anbieter kommen gleich ganz ohne Palmöl aus. Vier Anbieter produzieren gänzlich ohne zertifizierten Kakao, auch die Haselnüsse kommen bei einem Großteil der getesteten Hersteller aus der Türkei, dort sei Kinderarbeit ein großes Problem.

(red)

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