Wenn ein Punktgewinn gegen den italienischen Meister nicht mehr frenetisch bejubelt wird, hat man als österreichischer Verein neue Sphären erreicht.
Natürlich gingen Italiens gewohnt kritische Gazetten nach dem 1:1 des mit vielen Vorschusslorbeeren angereisten AC Milan in Salzburg nicht gerade zimperlich mit den Rossoneri um (Tuttosport: "Enttäuschende, mittelmäßige Leistung"). Unter die Misstöne der Medien mischte sich allerdings auch viel Lob und Anerkennung für den nur vermeintlich unterlegenen Konkurrenten aus Österreich. Salzburgs „Aggressivität und hohes Tempo" wurden dezidiert hervorgehoben, der Punktgewinn Milans aufgrund des Spielverlaufs letztlich sogar als Erfolg gewertet.
Und Salzburg? Der heimische Branchenprimus freute sich äußerlich über einen weiteren Prestigegewinn auf der Bühne Champions League, alles andere würde man Trainer Matthias Jaissle und seinen Spieler wohl als Arroganz auslegen. Wer zwischen den Zeilen las, der vernahm aber sehr wohl eine gewisse Enttäuschung, weil ein Sieg gegen den großen AC Milan an diesem Abend absolut greifbar war.