Erste Hilfe und Beratung

„School Nurses“ für jede Wiener Schule

Caio Kauffmann
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Diplomierte Krankenpflegerinnen und -pfleger helfen an den Schulen bei akuten Verletzungen und informieren über gesundheitsrelevante Themen. An vier Standorten sind in der Pilotphase im Einsatz.

Wer sich eine angespannte Stimmung zwischen den rot-pinken Koalitionspartnern erwartet hat, wurde zumindest an diesem Donnerstagvormittag enttäuscht: Beim ersten gemeinsamen Pressetermin von Rot (Gesundheitsstadtrat Peter Hacker) und Pink (Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr) seit Bekanntwerden der finanziellen Turbulenzen bei Wien Energie war die Stimmung auf dem Bildungscampus Monte Laa in Favoriten durchaus amikal.

„Servas und sorry“, begrüßte Hacker (leicht verspätet) seinen Stadtratkollegen vor den Medien. Praktischerweise gab es auch kein heikles, sondern vielmehr ein positiv besetztes Thema zu verkünden: die sogenannten School Nurses nämlich, die, international durchaus etabliert, seit Mai in einem Pilotprojekt an vier Wiener Schulstandorten (zwei davon mit Kindergarten) im Einsatz sind.

Die School Nurses sind dabei tatsächlich diplomierte Krankenpflegerinnen und -pfleger. Sei helfen an den Schulen nicht nur bei akuten Verletzungen, sondern sie sollen Kinder auch über Gesundheit oder Sexualität informieren. Dabei arbeiten sie mit Schulärztinnen und -ärzten sowie Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern zusammen und sollen für Kinder, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer Ansprechpersonen bei gesundheitlichen Fragen etwa zu Ernährung, Bewegung, Sexualität oder Drogenmissbrauch sein.

Finanzierung unklar

Zum Aufgabenbereich gehört auch die Unterstützung von chronisch kranken Schülerinnen und Schülern. An großen Standorten sollen die Nurses mit bis zu 40 Wochenstunden tätig sein. Auch dort befindliche Kindergärten sollen einbezogen werden, betonte Wiederkehr. Ziel der Stadt ist es, dass nach der Pilotphase (die auch wissenschaftlich begleitet wird) jede Wiener Schule eine School Nurse bekommt.

Wobei dabei eine nicht ganz unwesentliche Frage offen ist: die Finanzierung. Das Pilotprojekt wird durch EU-Fördermittel gedeckt. Wird es aber ausgebaut, müssten die Kosten, so eine Forderung von Rot-Pink, von den Krankenkassen bezahlt werden. Wiederkehr sieht es auch als eine Aufgabe der Gesundheitskasse „stärker in die Prävention zu gehen“ und daher auch die Finanzierung der School Nurses sicherzustellen.

(mpm)

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