Stromausfall

Blackout: Was tun im Ernstfall?

Die Sorge vor dem Blackout steigt.
Die Sorge vor dem Blackout steigt.(c) imago/Frank Sorge (Foto: Frank Sorge)
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Wie Unternehmen den Betrieb und ihre Mitarbeiter sensibilisieren können.

Ein Blackout, verursacht durch einen mehrere Tage andauernden Stromausfall, kann ganze Städte und ihre Infrastruktur, die Versorgung sowie das Wirtschaftssystem lahmlegen. Ursachen gibt es viele, sagt Blackout- und Krisenvorsorgeexperte Herbert Saurugg: Ein „unvorhergesehenes, zu starkes Ungleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch von Strom, aber auch menschliches Versagen und Naturkatastrophen“.

Gerade Unternehmen müssen sich auf den Ernstfall vorbereiten und ihre Mitarbeitenden sensibilisieren. In Wien wäre man auf die Folgen eines Blackouts vorbereitet, versichert das Krisenmanagement der Stadt. Sollte der Strom knapp werden oder ganz ausfallen, würde ein sogenannter „Krisenplan“ in Kraft treten. Dieser sieht vor, den Krisenstab einzuschalten, der sich aus Einsatzorganisationen, den Wiener Linien und Wiener Netzen sowie dem Militär zusammensetzt. Dessen Aufgabe ist es, die Ausmaße des Stromfalls zu bestimmen und dann entsprechend zu reagieren. Neben anderen Maßnahmen nennt der „Krisenplan“ auch das Warn- und Alarmsystem. „Im Falle eines Blackouts wird evaluiert, ob die Sirenen überhaupt aktiviert werden sollen“, meint Kurt Wurscher von der Stadt Wien. „Als einen weiteren Schritt werden die Medien, zum Beispiel das Radio, eingeschaltet“, sagt Wurscher. Doch wie reagiert man als Unternehmen?

Darauf gilt es zu achten

Allem voran sollte ein Notfallbetrieb eingerichtet sein, um die Weiterführung des Betriebs zu sichern. Dieser sieht vor, dass Mitarbeitende vorzeitig informiert werden, wie sie sich im Ernstfall verhalten und an wen sie sich wenden sollen. Denn die Tatsache, dass ein Blackout von vielen nicht einmal als Möglichkeit in Betracht gezogen wird, trägt zu Unsicherheit und fehlender Vorbereitung bei. Von Bedeutung ist auch die Frage, wie etwa Mitarbeitende nach Hause kommen, wenn das öffentliche Verkehrsnetz stillsteht. Wurscher verweist darauf, dass man in diesem Fall etwa auf Busse ausweichen kann.

Generell meint Saurugg, dass „möglichst rasch klare Informationen vorhanden sein sollen, um entsprechend darauf reagieren zu können“. Je klarer die Kommunikation, desto reibungsloser das Verhalten im Ernstfall. Siemens hat deshalb für den Ernstfall Notfallszenarien ausgearbeitet und ein Krisenteam aufgestellt. Letzteres umfasst alle relevanten Bereiche des Unternehmens.

Checklisten sorgen für Überblick

„Die wohl effektivste Vorbereitung ist eine systematische Analyse der Geschäftsprozesse“ sagt Dagmar Jenni, Direktorin der Swiss Retail Federation. Checklisten sorgen nicht nur den nötigen Überblick, sondern tragen auch dazu bei, externe Abhängigkeiten, wie etwa die von Wasser, zu erkennen und sicherzustellen. Die Stadt Wien rät zum Beispiel, Wassvorräte anzulegen, sollte es zu einem Leitungsschaden im öffentlichen Rohrnetz kommen. Auch bei Siemens werde versucht, „die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten beim Thema Energie zu reduzieren“, meint Barbara Holzbauer, Pressesprecherin bei Siemens Österreich. Man sei bemüht, für „eine betriebseigene Stromversorgung sowie eine Diversität in der Energieproduktion“ zu sorgen, sagt die Pressesprecherin. Das schließt Dieselaggregate mit ein, die dazu beitragen können, den Stromausfall zumindest für eine gewisse Zeit zu überbrücken. Schäden abzuschätzen und darauf zu reagieren erleichtert schließlich die Wiederaufnahme des Betriebs nach einem Blackout.

Die vom Handelsverband herausgegebene Broschüre „Blackout Vorsorge. Ratgeber für den Handel. Hintergrundinformationen, Präventionsmaßnahmen, Checklisten, Tipps“ informiert über weitere Maßnahmen zur Bewältigung eines Blackouts.

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