UNO

Ein Österreicher als oberster Hüter der Menschenrechte

Die Presse
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UN-Generalsekretär Guterres nominierte den Linzer Völkerrechtler Volker Türk als Menschenrechts-Hochkommissar und Nachfolger von Michelle Bachelet. Ein schwieriger Job.

Als der Norweger Trygve Lie, der erste Generalsekretär der UNO, sein Amt 1952 an seinen schwedischen Nachfolger Dag Hammarskjöld übergab, begrüßte er ihn mit den legendären Worten: „Willkommen, Sie übernehmen den unmöglichsten Job der Erde.“ Fast ebenso unmöglich ist wahrscheinlich der Posten des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte. Und in diese Rolle schlüpft nun ein Österreicher: der Völkerrechtler Volker Türk.
UN-Generalsekretär António Guterres schlug ihn Mittwochnacht offiziell als Nachfolger der Chilenin Michelle Bachelet vor. Die UN-Vollversammlung sollte Türk noch am Donnerstag in New York in seiner neuen Funktion bestätigen.
Die Fußstapfen, in die der Linzer tritt, sind groß. Schon vor der chilenischen Ex-Präsidentin Bachelet standen dem Hochkommissariat profilierte Persönlichkeiten vor. Der Erste in der Reihe war 1994 der frühere Außenminister von Ecuador José Ayala Lasso. Ihn löste drei Jahre später das ehemalige irische Staatsoberhaupt Mary Robinson ab. Ihr Nachfolger, der Brasilianer Sergio Vieira de Mello, war vermutlich einer der angesehensten und beliebtesten UN-Beamten, die es je gab. Er kam 2003 bei einem Bombenanschlag in Bagdad tragisch ums Leben.
2004 wurde die Kanadierin Louise Arbour, einst Chefanklägerin des Jugoslawien-Tribunals, oberste Hüterin der Menschenrechte in der UNO. Vier Jahre danach reichte sie den Stab an eine südafrikanische Richterin des Internationalen Strafgerichtshofs weiter: an Navanethem Pillay. 2014 zog Seid al-Hussein aus dem jordanischen Königshaus in den Genfer Hauptsitz ein, bevor 2018 Bachelet nachrückte. Und nun eben Türk.

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