Queen Elizabeth II.

Eine Ikone der Popkultur - die Queen, auch als Feindbild

(c) Brian Cooke
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Queen Elizabeth II. wurde in der Popkultur besungen, belächelt und beschimpft. Zahlreiche Songs, Filme und Serien beschäftigten sich mit ihr.

Helen Mirren spielte sie, Claire Foy und Olivia Colman taten es ebenso: Während ihrer langen Amtszeit bot das Leben von Queen Elizabeth II. Serien- und Filmemachern immer wieder Inspiration. Sie thematisierten etwa die zurückhaltende Reaktion der Queen auf den Unfalltod ihrer ehemaligen Schwiegertochter Diana ("Die Queen" für das Mirren 2007 einen Oscar erhielt) oder erzählten - wie in der Serie "The Crown" - ihr Leben inklusive Skandale und politischer Krisen nach. Die Dreharbeiten zur sechsten Staffel dürften nun pausieren.

Claire Foy als die junge Queen in der Netflix-Serie "The Crown".
Claire Foy als die junge Queen in der Netflix-Serie "The Crown". Netflix

Selbst wagte sie 2012 den Schritt vor die Kamera: Bei der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele wurde ein Film gezeigt, in dem James-Bond-Darsteller Daniel Craig die echte Königin mit einem Hubschrauber abholen wollte, wonach Doubles der beiden während der Feier mit Fallschirmen absprangen.

Die Figur der Queen tauchte freilich in unzähligen Filmen und Serien auf,  von Komödien wie "Die nackte Kanone" (1988) bis zu "Die Simpsons", oder "Minions". Um ihre pelzigen Lieblinge drehte sich der belgische Animationsfilm "Royal Corgi – Der Liebling der Queen" aus dem Jahr 2019. Und natürlich entstanden etliche Dokumentarfilme: Etwa "Die Queen - Schicksalsjahre einer Königin", der anlässlich der Feierlichkeiten zu ihrem 70. Thronjubiläum sechs entscheidende Phasen ihres Lebens präsentiert. Und natürlich hatte auch der Paddington Bär eine spezielle Beziehung zu ihr.

„God save the Queen“

Die Queen wurde im Laufe der Jahrzehnte auch in einigen Popsongs verewigt. Darunter etwa die berühmte Punkhymne "God Save The Queen" der Sex Pistols. Als die Single 1977 in die Plattengeschäfte kam – die es damals noch in großer Zahl gab –, waren die Souvenirshops nebenan voller Teller, Teetassen und Zierkissen mit den Worten „Silver Jubilee“ und dem Gesicht Elizabeths, noch straff und meist streng. Dieses Gesicht zierte auch das Cover, allerdings ohne Ausdruck: Augen und Mund waren vom Song- bzw. Bandnamen verdeckt.

(c) Brian Cooke

Wer das kaufte, fühlte sich ein bisschen aufrührerisch. Noch mehr, wenn er den Song auflegte. „God save the queen“, höhnte John Joseph Lydon, bekannt als Johnny Rotten, „the fascist regime, that made you a moron, potential H-bomb.“ Harte Worte. Was von „God Save the Queen“ am schnellsten in den Ohren hängen blieb, war der Schlachtruf „No future“. Bis heute wird er missverstanden, als nihilistisches Credo einer „No-future-Generation“. Das war er höchstens sekundär. Primär schrie Lydon der Queen als Repräsentantin einer gesamten Gesellschaftsordnung entgegen, von der er sich unterdrückt fühlte: „No future for you!“ Die BBC weigerte sich damals, den Song im Radio oder Fernsehen zu spielen.

Anders natürlich die Beatles – von denen zumindest Ringo Starr und George Harrison nicht aus viel besseren Verhältnissen kamen als John Lydon. Sie hatten noch brav ihre Orden von Elizabeth entgegengenommen und sie insgeheim sogar sexy gefunden: „Die Queen war für uns ein Babe“, erzählte Paul McCartney später. „Her majesty's a pretty nice girl, but she doesn't have a lot to say“, sang er 1969 auf „Abbey Road“ und kokettierte keck: „Someday I'm gonna make her mine.“ 28 Jahre später schlug sie ihn immerhin zum Ritter.


1986 sang Morrissey sein Titellied des Smiths-Albums „The Queen Is Dead“. Wobei Elizabeth nicht mehr als Verkörperung des faschistischen Regimes erscheint, sondern als humorvolle Dame, die Morrissey mitteilt, dass er nicht singen kann. Feindbild war sie definitiv keins mehr, als die Pet Shop Boys 1993 den Song "Dreaming of the Queen" sangen. Hier wird von einer Begegnung mit der Queen und Lady Diana geträumt, das Ich ist dabei nackt, was der Königin selbstredend nicht gefällt.

(APA/red.)

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