Formel-1-Deal geplatzt: Kein Einstieg von Porsche mit Red Bull

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Verhandlungen über Einstieg zur Saison 2026 sind gescheitert, angeblich herrschte Uneinigkeit über Einfluss und Mitspracherecht. Stärkt Porsche nun dem Williams-Team den Rücken?

Die Verhandlungen zwischen Porsche und Red Bull sind gescheitert. Einen Einstieg des deutschen Sportwagenherstellers in die Formel 1 zumindest mit dem derzeitigen Branchenführer zur Saison 2026 wird es nicht geben. "Beide Unternehmen sind gemeinsam zu dem Ergebnis gekommen, dass diese Gespräche nicht weiter geführt werden", hieß es am Freitag.

"Prämisse war immer eine Partnerschaft auf Augenhöhe, die neben einer Motoren-Partnerschaft auch das Team umfasst. Dies konnte nicht realisiert werden." VW-Tochter Porsche stellte jedoch klar, dass ein Einstieg in die Königsklasse des Motorsports generell nicht damit ausgeschlossen ist. Mit den Reglementänderungen ab der Saison 2026 bleibe die Rennserie für Porsche "jedoch ein attraktives Umfeld, das weiterhin beobachtet wird".

Ab dann sollen die Hybrid-Motoren mit 100 Prozent nachhaltigem Kraftstoff betrieben werden. Der Verbrenner im Aggregat soll nur noch 50 Prozent der Leistung beitragen, der Rest ist elektrisch. Vor rund zwei Wochen hatte VW-Tochter Audi den Einstieg in weniger als vier Jahren bekannt gegeben.

Porsche wollte Mitspracherechte

Monatelang wurde über den Einstieg von Porsche bei dem derzeit dominierenden Rennstall der Motorsport-Königsklasse zur Saison 2026 spekuliert. Im Juli beim Heimrennen von Red Bull in der Steiermark sollte der Deal eigentlich schon verkündet werden. Daraus wurde nichts. Die Zeit aber drängte, bis zum 15. Oktober müssen sich Motoren-Hersteller beim Internationalen Automobilverband einschreiben.

Audi, die andere VW-Tochter, kam zuvor und erklärte vor rund zwei Wochen den Einstieg zur Saison 2026, Partner offiziell noch unbekannt. Es dürfte aber der Schweizer Sauber-Rennstall sein, der derzeit als Alfa Romeo startet. Porsche wollte mit Red Bull durchstarten. Dafür wollte das Unternehmen aber auch Anteile an dem Team des  Milliardärs Dietrich Mateschitz, das auch in diesem Jahr wieder beide Titel gewinnen dürfte und mit Weltmeister Max Verstappen derzeit das Maß der Dinge in der Formel 1 ist.

Von 50 Prozent Anteilen ist die Rede, die Porsche wollte. Das hätte freilich auch ein entsprechendes Mitspracherecht garantiert bei dem Rennstall, der 2005 als Nachfolger von Jaguar sein Formel-1-Debüt feierte. Seitdem führt Horner (48) Red Bull Racing. An seiner Seite nimmt Mateschitz-Intimus Helmut Marko (79) Einfluss, der Motorsportchef von Red Bull. „Das Team ist weltweit das größte Marketing-Asset für Red Bull - warum sollten wir das langfristig strategisch gefährden", hatte Horner zuletzt betont. "Red Bull ist immer ein unabhängiges Team gewesen, das ist eine unserer Stärken und war Grundstein für das, was wir erreicht haben und dass wir schnell reagieren können. Es ist Teil unserer DNA."

Konzernstrukturen wie bei Porsche, das in diesem Jahr noch an die Börse will, empfanden die Red-Bull-Bosse letztlich wohl als Bremsklotz. Zumal das Team nicht auf einen Motoren-Hersteller angewiesen ist. Nach dem Ausstieg von Partner Honda Ende 2021 gründete Red Bull eine eigene Motorenschmiede - Red Bull Powertrains.

Dann eben Williams

Viel Zeit bleibt Porsche nicht mehr für den F1-Einstieg. Die Einschreibefrist läuft in gut einem Monat ab. McLaren oder auch Williams werden nun in Medien als mögliche Partner genannt. Beide werden von deutschen Teamchefs geführt. Andreas Seidl (McLaren) arbeitete früher mal erfolgreich für Porsche, Jost Capito (Williams) für Volkswagen.

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