Commonwealth

Staatstrauer in einem Drittel der Welt

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56 Länder mit etwa 2,5 Milliarden Menschen sind in dem lockeren Bund vereint. Seine Zukunft wird hinterfragt, doch dürfte er Bestand haben.

Rund 17.000 Kilometer liegen zwischen London und Australiens Hauptstadt, Canberra, fast 19.000 sind es nach Wellington in Neuseeland. Trotzdem sind viele Menschen in den einstigen britischen Kolonien eng mit dem Londoner Königshaus verbunden: Queen Elizabeth II. war auch Staatsoberhaupt Australiens und Neuseelands, fortan ist es König Charles III.

Beide wurden 1901 bzw. 1907 weitgehend autonom, sind aber im losen Bund des Commonwealth als Reste des British Empire vertreten – so wie jetzt insgesamt 56 Staaten von Großbritannien über Nigeria, Singapur bis Tonga, mit etwa 2,5 Milliarden Menschen fast ein Drittel der Weltbevölkerung. Commonwealth ist ein Begriff für eine Gemeinschaft zur Wahrung gemeinsamer Vorteile; der Bund entstand 1931 als Reaktion auf Unabhängigkeitstendenzen schon faktisch selbstverwalteter Länder wie Australien, Neuseeland, Kanada und bekam 1949 seine heutige Basisstruktur. Die Staaten haben maßgeschneiderte Beziehungen mit London und können Republiken sein wie Indien, dessen Seekriegsflagge dennoch das englische Sankt-Georgs-Kreuz zeigt. 15 Staaten sind als „Commonwealth-Realms“ (Königreiche) in Personalunion mit der Krone verbunden und haben fortan Charles III. als Oberhaupt, der den Vorsitz im Commonwealth einnehmen wird. Manche Teilnehmer, etwa Mozambique, waren übrigens nie britische Kolonien.


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