Kurzfristig chaotisch und mittelfristig ohne schlüssigen Plan: Europas Energiepolitik ist so kaum in der Lage, die größte Energiekrise seit 1945 zu bewältigen.
Man werde also „Übergewinne“ abschöpfen, vielleicht doch die teure und unsinnige Koppelung des Strompreises an den von Gas lockern und eventuell russisches Importgas per Preisdeckel zu verbilligen versuchen, haben die EU-Energieminister am Freitag beschlossen. Das heißt: Beschlossen natürlich nicht, man will ja nichts überstürzen. Aber immerhin plant man in diese Richtung.
Besonders das mit dem Russengas wird spannend. Wer schon vorab wissen will, wie Gazprom darauf wohl reagiert, kann ein kleines Experiment versuchen: Einfach dem lokalen Versorger mitteilen, dass man seine Zahlungen ab sofort nach eigenen Vorstellungen „deckelt“ – und dann schauen, was etwa Wien Energie oder EVN dazu sagen.