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Rufe nach Regulierung des BNPL-Markts werden lauter

Sechs von zehn Banken fordern Regulierung.

Wien. „Buy now, pay later“ ist nun auch in der etablierten Bankenwelt angekommen – während es in Österreich aber nur einzelne Institute betrifft, sind in Deutschland mehr als 20 Prozent bereits mit eigenen Angeboten aktiv. Um die Schnittstelle zu jüngeren Kunden halten zu können, werden Banken immer aktiver im BNPL-Markt.

Laut einer aktuellen Studie – für die rund 120 Entscheider aus Banken befragt wurden – der österreichischen Plattform Credi2 fordern aber nun mehr als 60 Prozent eine schärfere Regulierung für diese Form der Geschäfte. Fast 40 Prozent aller Befragten sind wiederum der Meinung, dass jedem Kredit ohnehin eine strikte Bonitätsprüfung vorausgeht.

Hintergrund dieser Forderung ist die Vermutung, dass einige BNPL-Player ohne Banklizenz ihre Kunden nicht ausreichend auf Kreditfähigkeit überprüfen. „Aufsichtsbehörden weltweit und in der EU haben BNPL-Produkte und deren Anbieter schon seit einiger Zeit im Visier“, sagt Christian Waldheim, CO-CEO bei Credi2.

Vorschlag der EU–Kommission

Ein von der Europäischen Kommission veröffentlichter Richtlinienvorschlag könnte bereits 2023 in geltendes deutsches Recht umgesetzt werden. „Durch diese Regelung würde BNPL mit klassischen Konsumentenkrediten gleichgesetzt. Banken haben dann den Vorteil, dass sie die hohen Regulierungsauflagen der Behörden längst erfüllen“, so Waldheim.

Denn traditionell gewähren die Finanzhäuser Verbraucherkredite erst nach einer strengen Bonitätsprüfung. So soll dem Risiko eines Zahlungsausfalls und der Überschuldung des Kreditnehmers vorgebeugt werden. (sub)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.09.2022)

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