Vorarlberg

Markus Wallner kehrt zurück

Schon heute will der Landeshauptmann wieder seine Geschäfte aufnehmen. „Es braucht rasche Entscheidungen“, sagt er.

Wien. Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) kehrt heute, Montag, aus seiner krankheitsbedingten Auszeit in den Dienst zurück. Er gehe „vollkommen gesund und bei guter Fitness, gestärkt in die Herbstarbeit“, kündigte Wallner an. Er habe von seinen Ärzten nach medizinischen Tests grünes Licht bekommen, seine Arbeit wieder „vollumfänglich“ aufzunehmen. Eine Rückfallgefahr – Wallner hatte an einem Erschöpfungszustand und starken Überlastungssymptomen gelitten – sehe er nicht.

Wallner hatte sich am 22. Juni nach turbulenten Monaten infolge der Causa Wirtschaftsbund zur Erholung zurückgezogen. Unter anderem sind bei einer Finanzprüfung der Teilorganisation der Landes-ÖVP Ungereimtheiten zutage getreten, auch ein Korruptionsvorwurf gegen Wallner selbst in Form einer eidesstattlichen Erklärung ist weiterhin aufrecht. Seitdem ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen Wallner. Der Landeshauptmann gilt allerdings weiter nur als Verdächtiger, nicht als Beschuldigter.

Zweifel an seiner Rückkehr habe er selbst nie gehabt, sagte Wallner im Gespräch mit der Austria Presseagentur am Sonntag. „Ich hatte den inneren Antrieb, rasch wieder gesund zu werden“, sagte er. Dazu habe er viel Zeit im Kreis der Familie verbracht und sei auf ärztliche Empfehlung hin „fast täglich bei Wind und Wetter“ in die Natur gegangen. Er habe über Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP), die ihn im Regierungsbüro vertrat, stets Kontakt zu seinem Regierungsteam gehalten. In wesentliche Entscheidungen sei er eingebunden gewesen. Eine „glückliche Fügung“ sei gewesen, dass die Auszeit in die weniger hektischen Sommermonate gefallen sei, sagte der Landeshauptmann. Den Schulbeginn in Vorarlberg sieht Wallner als optimalen Zeitpunkt für seine Rückkehr: „Am Montag werden wir in die Herbstarbeit starten.“ Es werde „rasch Entscheidungen brauchen“ im Hinblick auf Teuerung und Energiekrise.

Kanzler: „Vorarlberg in besten Händen“

Nicht nur der grüne Koalitionspartner („Willkommen zurück!“), auch seine Bundespartei spendete am Sonntag Begrüßungsworte: „Ich freue mich, dass er wieder gesund und fit ist“, ließ Parteichef und Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) in einer Aussendung wissen. Wallner sei ein wichtiger Stabilitätsfaktor in Vorarlberg. „Bei ihm ist das Bundesland in besten Händen“, sagte Nehammer, der sich auch bei den beiden Vertreterinnen Wallners, Schöbi-Fink in der Landesregierung und Martina Rüscher in der Partei, bedankte. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.09.2022)

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