Gastkommentar

Auf dem Weg ins wirtschaftliche Nichts

(c) Peter Kufner
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Bisher hat die russische Kriegswirtschaft die westlichen Sanktionen ziemlich gut verkraften können. Doch das ist jetzt vorbei. Am härtesten trifft die Wirtschaft der Exodus der über tausend ausländischen Unternehmen.

Der Autor:

Dr. Albrecht Rothacher (* 1955 in Erlangen).
1984 bis 2020 im diplomatischen Dienst der EU, auf Posten in Wien, Tokio, Singapur und Paris, zuletzt Leitender Verwaltungsrat für die Wirtschafts- und Handelsfragen Russlands im Russland-Referat des EAD in Brüssel. Autor von „Putinomics. How the Kremlin Damages the Russian Economy” (Springer 2021).

Wie immer, wenn militärische Laien (wie Wladimir Putin) Blitzkriege planen und ökonomische Amateure, wie die Staatenlenker des Westens, in sieben Sanktionspaketen einen Blitz-Wirtschaftskrieg improvisieren wollen, laufen die Dinge nicht so wie geplant. Das eherne Gesetz der unvorhergesehenen Nebenwirkungen nimmt seinen Gang.

Die Wahrheit bleibt im Gemisch von Wunschdenken, medialer Propaganda und Kriegslüge auf der Strecke. In den Supermärkten von Moskau und St. Petersburg ist von sechs Monaten Krieg wenig zu spüren. Die Regale sind mit Parallelimporten aus der Türkei, Serbien, Armenien und Kasachstan gut gefüllt. Die Preisentwicklung ist mit 18 Prozent Inflation nicht viel schlimmer als in der Eurozone, in den USA oder Großbritannien.

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