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Ulrich Seidl reist zur Weltpremiere von "Sparta" nach San Sebastian

Ulrich Seidl
Ulrich SeidlIMAGO/Independent Photo Agency I
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Nach der Absage der Vorführung in Toronto ist Ulrich Seidls von schweren Anschuldigungen überschatteter Film im offiziellen Wettbewerb von San Sebastian zu sehen.

Lange wurde spekuliert, jetzt ist es bestätigt. Der österreichische Regisseur Ulrich Seidl wird für die Weltpremiere seines von schweren Anschuldigungen überschatteten Films "Sparta" zum Internationalen Filmfestival von San Sebastian reisen. Hier wird das "Bruderstück" zu Seidls "Rimini" im offiziellen Wettbewerb um die "Goldene Muschel" antreten.

Seidl und sein Hauptdarsteller Georg Friedrich werden am kommenden Sonntag zur Weltpremiere in der nordspanischen Küstenstadt erwartet, wurde auf APA-Anfrage bestätigt. Eigentlich hätte die Weltpremiere bereits auf dem Filmfestival von Toronto stattfinden sollen.

Das deutsche Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" erhob  Anschuldigungen, Seidl habe die minderjährigen rumänischen Laiendarsteller ohne ausreichende Betreuung und vorheriger Unterrichtung der Familien mit Szenen rund um Alkoholismus, Gewalt und Nacktheit konfrontiert. Der 69-jährige österreichische Regisseur ("Hundstage") wies die Vorwürfe aufs Schärfste zurück. Dennoch strich das kanadische Filmfestival in Toronto den Film aus dem offiziellen Wettbewerb.

Das Festival von San Sebastian, das heuer vom 16. bis 24. September seine 70. Jubiläumsausgabe feiert, hielt jedoch an der Aufführung "Spartas" fest. Die Festivalleitung könne ausschließlich die "filmische Qualität" von Festivalbeiträgen bewerten und nicht die Umstände von Dreharbeiten, stellte Festivaldirektor Jose Luis Rebordinos letzte Woche klar. "Wenn jemand Beweise für ein Verbrechen hat, sollte er das der Justiz melden. Nur ein Gerichtsbeschluss könnte dazu führen, dass wir eine geplante Vorführung aussetzen", so Rebordinos weiter.

(APA)

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"Der erste Impuls, nach San Sebastián zu kommen, war, den Film, an dem mein Team und ich so viele Jahre gearbeitet haben, nicht allein zu lassen", so der 69-Jährige.
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