Niederösterreich

"Völlig unverständlich": Kritik an Trauerbeflaggung für Queen

Bund und Land Niederösterreich ordnen für den Begräbnistag der verstorbenen Queen am 19. September eine Trauerbeflaggung an Bundes- bzw. Landesgebäuden an.

SPÖ-Gemeindevertreter kritisieren einen Erlass, der am Begräbnistag von Queen Elizabeth II. für alle Landesgebäude in Niederösterreich Trauerbeflaggung vorsieht. „Bei allem Respekt vor der verstorbenen englischen Königin. Aber es ist völlig unverständlich, dass hier eine Trauerbeflaggung für ein nicht demokratisch legitimiertes Staatsoberhaupt, noch dazu für ein Land, das nicht mehr Mitglied der Europäischen Union ist, angeordnet wird“, sagte der Präsident des niederösterreichischen Gemeindeverwaltungsverband (GVV), Rupert Dworak.

Auch das Bundeskanzleramt hat für den 19. September auf Bundesgebäuden Trauerbeflaggung angeordnet. Fahnen in Staatsfarben seien an dem Tag auf Bundesgebäuden auf halbmast zu setzen, die EU-Flagge sei einzuholen. Die Landeshauptleute wurden in einem Schreiben um gleichartige Regelung für Landesimmobilien ersucht, wie auch Medien berichteten.

Kollross: „Lehne jede monarchistische Tendenz ab"

Die Regelung des Bundes gilt am 19. September von 7.00 bis 19.00 Uhr für alle bundeseigenen und jene nicht im Bundeseigentum stehenden Gebäude, in denen Dienststellen des Bundes untergebracht sind. Alternativ können Flaggen in den Staatsfarben unter Verwendung eines Trauerflors - notfalls auch schwarze Flaggen - gehisst werden, hieß es.

Verärgert darüber zeigte sich neben Dworak auch GVV-Österreich-Vorsitzender Andreas Kollross. "Österreich ist eine demokratische Republik. Und ich persönlich lehne auch jede monarchistische Tendenz ab", betonte der Bürgermeister von Trumau (Bezirk Baden) und SPÖ-Nationalratsabgeordnete.

In Kärnten werde man die EU-Flagge nicht wie vom Bundeskanzleramt angeordnet einholen, sondern wie Fahnen in Staatsfarben ebenfalls auf halbmast setzen, teilte ein Sprecher von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) am Dienstag mit. Auch wenn Großbritannien aus der EU ausgetreten sei, Österreich sei nach wie vor Mitglied, so die Begründung.

(APA)

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