Gastkommentar

Ist ein Atomkrieg unausweichlich?

(c) Peter Kufner
  • Drucken

Der Krieg in der Ukraine hat die Möglichkeit eines nuklearen Schlagabtausches wieder weltweit ins Bewusstsein gerückt. Umso wichtiger wären weitere Bemühungen, um die Rolle von Atomwaffen zu reduzieren.

DER AUTOR

Joseph S. Nye (*1937 in South Orange, New Jersey) ist Professor für Politikwissenschaft an der Harvard University. Er war Vorsitzender des National Intelligence Council (1993/94) und stellvertretender US-Verteidigungsminister (1994/95). Zahlreiche Publikationen, zuletzt: „Do Morals Matter? Presidents and Foreign Policy from FDR to Trump“ (2020).

Russlands Einmarsch in der Ukraine und sein nukleares Säbelrasseln gegenüber dem Westen haben die Debatte über Atomwaffen wieder aufleben lassen. Im vergangenen Jahr, als ein UN-Abkommen zum vollständigen Verbot solcher Waffen in Kraft trat, war keiner der neun Atomwaffenstaaten der Welt unter den 86 Unterzeichnern. Wie können diese Staaten den Besitz von Waffen rechtfertigen, die die gesamte Menschheit gefährden?

Dies ist eine berechtigte Frage, doch muss man sie zusammen mit einer anderen sehen: Würden die USA das Abkommen unterzeichnen und ihr eigenes Arsenal vernichten, wären sie dann noch in der Lage, vor einer weiteren russischen Aggression in Europa abzuschrecken? Wenn die Antwort hierauf Nein lautet, muss man zudem erwägen, ob ein Atomkrieg unvermeidlich ist.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.