Verkehrsforscher Gerd Sammer wünscht sich neue Tempolimits, Unternehmer Burkhard Ernst befürchtet Schäden für die Autowirtschaft. Ein Gespräch über weit entfernte Klimaziele, Autofahrer als Melkkühe und den Tunnelblick.
Die Presse: Herr Sammer, Sie plädieren in Ihrer Studie für strengere Tempolimits. Warum? Die Mangelware ist doch derzeit Gas und nicht Sprit.
Gerd Sammer: Es geht mir nicht nur um das Thema Energie und Sprit, sondern auch um die Frage, wie wir die Klimaziele erreichen wollen. Und wir haben ein Problem mit der Verkehrssicherheit. Das Ziel der Regierung heißt keine Verkehrstoten bis 2030. Wir sind relativ schlecht im europäischen Vergleich. Und dann geht es natürlich auch um Spritsparen des Einzelnen. Wir haben das für ganz Österreich durchgerechnet: Man könnte von heute auf morgen, wenn es entsprechend überwacht und akzeptiert wird, zehn Prozent der Treibstoffpreise einsparen.