Gastkommentar

Polens Rechnung über die gestohlene Zukunft

(c) Peter Kufner
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Zum Bericht über Verluste, die Polen in den Jahren 1939 bis 1945 aufgrund des deutschen Angriffs und der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg erlitten hat, den die Regierung in Warschau Anfang September vorgelegt hat.

DER AUTOR

Mateusz Morawiecki
(* 1968 in Breslau) studierte Geschichte und Betriebswirtschaftslehre in Breslau. Er diente 2015/2016 als Wirtschafts- und Finanzminister im Kabinett von Beata Szydlo von der nationalkonservativen PiS, seit Dezember 2017 ist er selbst Ministerpräsident der Republik Polen.

Es gibt Verbrechen, die nie vollständig verziehen und vergessen werden können. Die Zeit befreit den Täter nicht von der Pflicht der Wiedergutmachung gegenüber dem Opfer. Selbst wenn seine Verbrechen schwer einzuschätzen zu sein scheinen.

Mein Eindruck ist, dass nicht alle westeuropäischen Völker das volle Ausmaß der Tragödie begreifen, die der Zweite Weltkrieg für Polen darstellte. Aus westlicher Sicht kann dieser Konflikt als eine Kette von Schlachten, militärischen Manövern und politischen Entscheidungen betrachtet werden. Für uns ist er in erster Linie eine Kette von Verbrechen, Grausamkeiten und Zerstörungen, er bedeutet unwiederbringlich verlorene Entwicklungschancen.

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