Arbeitsmarkt

Wie der Teilzeitboom den Arbeitskräftemangel befeuert

Clemens Fabry
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Die Zahl der Beschäftigten in Österreich ist zwar mittlerweile höher als vor der Krise. Doch der Zuwachs geht ausschließlich auf das Konto von Teilzeitjobs. Das und eine Reihe weiterer Gründe führt dazu, dass der Arbeitskräftemangel zum ernsthaften Problem wird.

Wegen Mitarbeitermangels geschlossen – das liest man dieser Tage öfter an den Türen von Cafés und Gasthäusern. Vom Programmierer über den Installateur bis zum Tellerwäscher, von allen gibt es zu wenig. Manche Betriebe können nur offen halten, weil Familienmitglieder durcharbeiten.
Die Zahl der offenen Stellen erreichte im Juni den Rekord von über 140.000, im August waren es immer noch 133.000. Inklusive Jobs, die dem Arbeitsmarktservice (AMS) gar nicht erst gemeldet werden, dürften es fast doppelt so viele sein. Für Betriebe dauert es immer länger, Mitarbeiter zu finden: Zwischen 2008 und 2018 brauchte es 20 bis 40 Tage, bis eine offene Stelle besetzt werden konnte. Heute sind es 60 bis 80 Tage, zeigt eine Erhebung der Agenda Austria, die AMS-Daten ausgewertet hat.

Eine Erklärung für den Mangel: Die Wirtschaft hat nach der Pandemie schneller angezogen als erwartet, sehr viele Betriebe suchten gleichzeitig Personal. Dazu kamen Kündigungen nach der Kurzarbeit und Beschäftigte, die während der Pandemie aus unsicheren Branchen wie dem Tourismus und der Gastronomie flüchteten. Es gibt aber noch andere Gründe.

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