Was das Ende der kalten Progression bringt

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CORONAVIRUS: WIEN - WIEDERER�FFNUNG GASTRONOMIE(c) APA (GEORG HOCHMUTH)
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Die Steuerstufen werden künftig jährlich valorisiert, zum Teil sogar über der Inflation. Daneben haben sich ÖVP und Grüne auch auf einen Automatismus bei den Sozialleistungen geeinigt.

Das Phänomen an sich ist paradox: Trotz Gehaltserhöhung kann es einem Steuerzahler oder einer Steuerzahlerin passieren, dass man sich am Ende weniger leisten kann. Dafür sorgt das progressive Steuersystem in Kombination mit der Inflation. Durch den Lohnzuwachs rutschen manche Steuerzahler nämlich in höhere Tarifstufen und zahlen dann – für einen Teil ihres Zusatzeinkommens – einen höheren Steuersatz.

Profiteur dieser schleichenden Steuererhöhung ist der Staat. Doch das soll sich künftig ändern: Die türkis-grüne Regierung hat sich am Mittwoch darauf geeinigt, die kalte Progression einzudämmen. Daneben werden auch Sozialleistungen automatisch an die Inflation angepasst. Wenn demnächst das Parlament zustimmt, können die Neuregelungen mit 1. Jänner 2023 in Kraft treten.

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