Schweden

Das Ende einer sozialdemokratischen Ära

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SWEDEN-POLITICS-VOTE(c) APA/AFP/TT News Agency (JESSICA GOW)
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Die schwedische Regierungschefin Magdalena Andersson trat nach der Niederlage des Linksblocks am Mittwoch zurück. Neuer Premier dürfte der Konservative Ulf Kristersson werden – dank Rückenwinds durch die extrem rechten Schwedendemokraten.

Im Königreich Schweden steht ein seltenes Ereignis bevor: eine Regierung ohne Sozialdemokraten. Die oppositionelle Mitte-rechts-Allianz hat den Parlamentswahl-Krimi, der am Sonntag begann, knapp gewonnen. Nachdem zunächst keine klare Mehrheit feststand, hat die Auszählung verbliebener Stimmen sowie jener von Auslandsschweden bis Mittwochabend ergeben, dass die regierenden Sozialdemokraten unter Premier Magdalena Andersson zwar Platz eins geholt und ein leichtes Plus verbucht hatten. Ihre Mitte-links-Allianz im Reichstag (349 Sitze) kam aber gesamt auf nur 173 Mandate gegenüber 176 der Opposition.

Ein Mandat könnte (Stand Mittwochabend) noch wackeln, dennoch: Andersson (55) zog noch vor Abschluss der Auszählung am Mittwochabend die Konsequenzen und erklärte ihren Rücktritt. Das Ergebnis sei „klar genug“. Die Sozialdemokraten sind seit 1917 die stärkste Kraft im Reichstag und stellten bisher die meisten Regierungschefs.

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