Ahmad Massoud, Sohn des „Löwen von Pandschir“ und Chef des Nationalen Widerstandsrates, über das Taliban-Regime und seine Pläne für Afghanistan.
Die Presse: Sie haben nach dem Fall von Kabul geschworen, weiter gegen die Taliban zu kämpfen. Warum konnten Ihre Truppen das Pandschir-Tal nicht halten?
Ahmad Massoud: Ich bemühte mich bis zum letzten Moment um Verhandlungen über die Bildung einer legitimen Regierung für Afghanistan. Doch die Taliban griffen das Pandschir-Tal an und brachten 40.000 Mann in Stellung, darunter auch Kämpfer der al-Qaida und anderer terroristischer Gruppen. Es wäre nicht vernünftig gewesen, sich einer solchen Übermacht entgegenzustellen. Deshalb zogen wir uns wie zu Zeiten der sowjetischen Besatzung in die Seitentäler zurück.