Sprache

Das wird man doch nicht mehr sagen dürfen!

Die Presse
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Welche „heiklen“ Begriffe sollten wir meiden, welche nicht? Matthias Heine liefert Material für Debatten in seinem Buch „Kaputte Wörter?“.

Sagen Sie zuweilen: „Dort unten in Afrika wohnen lauter Hottentotten“? Oder: „Schau, ein Zwerg!“, wenn Sie auf der Straße – und nicht im Märchenbuch – einem Kleinwüchsigen begegnen? Oder halten Sie das für falsch, unnötig kränkend – und verwenden diese Wörter in solchem Kontext nicht mehr?

Dann gehören Sie zu einer sehr großen Mehrheit. Was zeigt, dass sich Sprache aus moralischen Motiven ändern kann, auch ohne Zwang und Sprachpolizei. Eine solche will auch Matthias Heine nicht spielen. Zu Beginn von „Kaputte Wörter?“, seinem neuen Buch im Duden-Verlag, stellt der deutsche Autor klar: Niemand habe uns vorzuschreiben, welche Wörter wir gebrauchen dürfen. Sich betroffen oder diskriminiert zu fühlen, sei eine so „unklare psychologische Kategorie“, dass es zur „Willkür“ führe, wenn man politisches Handeln damit legitimiere – wie die „düstere Geschichte“ der „Sprachlenkung“ zeige. Seine Leser sollen sich vielmehr aus freien Stücken überlegen, welche Wörter sie lieber meiden, aus Respekt und Rücksichtnahme – und bei welchen sie einen Bannfluch für überzogen halten.

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