Immer mehr Experten erwarten, dass die zweitgrößte Bank des Landes ihr lukratives Russlandgeschäft verkauft. Während andere Großbanken sich schon längst zurückgezogen haben, hält sich Johann Strobl, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Bank International, immer noch bedeckt.
Das Zögern ist verständlich. Verkauft die Raiffeisen Bank International (RBI) ihr Russlandgeschäft, geht ihr viel Profit verloren. Derzeit wären das 630 Millionen Euro. So viel Gewinn brachte die Russlandtochter im ersten Halbjahr 2022 ein.Zusammen mit der Ukraine und Belarus erwirtschaftet die Region Russland im Geschäftsjahr 2021 knapp die Hälfte des gesamten RBI-Gewinns.
Während andere Großbanken sich schon längst zurückgezogen haben, hält sich Johann Strobl, Vorstandsvorsitzender der RBI, immer noch bedeckt. Alle Optionen würden geprüft und evaluiert, hieß es zuletzt. Die Bank sei schließlich „kein Würstelstand“ hatte Strobl im März gesagt. Dabei blieb es auch auf erneute Anfrage der „Presse“: Man lasse sich auf keinen Zeitpunkt festlegen.