Faruk Kaymakçı, Vizeaußenminister der Türkei, greift jene EU-Länder an, die den Beitritt seines Landes blockieren, und behauptet, dass eine Mitgliedschaft seines Landes die EU im Ukraine-Konflikt gestärkt hätte.
Die Presse: Um die Beziehungen zwischen der EU und der Türkei war es zuletzt schlecht bestellt. Wo orten Sie die Beziehungen heute?
Faruk Kaymakçı: Normalerweise sollte der Beitritt in die Europäische Union von technischen Kriterien abhängen, etwa den Kopenhagener Kriterien oder den Kriterien des EU-Besitzstandes. Doch der Beitrittsprozess der Türkei wird wegen des Zypern-Problems, aber auch wegen der maximalistischen, nicht angemessenen und opportunistischen Haltung von Griechenland verhindert. Griechenland missbraucht gegenüber dem Beitrittskandidaten Türkei sowohl seine Vetorechte als auch die Solidarität innerhalb der EU. Griechenland und die griechischen Zyprioten verhindern, dass wir in vollem Umfang mit der EU in den Bereichen Migration, Energie, Handel und Investment zusammenarbeiten können. Dabei sollten die Kandidaten ermutigt werden, Reformen durchzusetzen und die Kriterien zu erfüllen.