Roman

„Sein Sohn": Eine Reise durch das frühe 19. Jahrhundert

(c) Diogenes (Maurice Haas)
  • Drucken

Charles Lewinsky ist ein umfassender Autor, der die jeweilige Epoche seiner Texte bis ins Detail einfängt. Das gilt auch für seinen fabelhaften neuen Roman "Sein Sohn“.

Für Karl Marx war das Lumpenproletariat eine unzuverlässige Klasse. Friedrich Hebbel dachte über seinen Vater, dass die Armut seine Seele aufgefressen habe. Bittere Not treibt den Menschen das Menschliche aus, wie es scheint. Es gibt allerdings auch die These, dass wir nicht dazu geschaffen und imstande wären, mit längeren Phasen des Wohlstands und der Zufriedenheit umzugehen. 

Das ist über weite Strecken nicht das Problem des Protagonisten in Charles Lewinskys fabelhaftem jüngsten Roman „Sein Sohn“. Louis Chabos wird im Waisenhaus in Mailand abgegeben. Als Geburtsdatum wird der 16. Dezember 1794 genannt. Wer den Säugling gebracht hat, ist unbekannt, aber es wurde für die gesamte Dauer von 18 Jahren Kostgeld für ihn bezahlt. Ein Glück, denkt die Oberin, so haben wir keinen Verlust, sollte das Kind vorher sterben. Chabos ist schmächtig, demütig und still. Was soll aus so einem werden außer ein Diener? Dazu wird er denn auch ausgebildet. 

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.