LAWard 2022

Methoden lernen, um Probleme aufzuarbeiten

Clemens Hasenauer und Georg Kodek
Clemens Hasenauer und Georg KodekÁkos Burg
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Zum 14. Mal prämieren die Wirtschaftsrechtskanzlei Cerha Hempel und die Wirtschaftsuniversität Wien herausragende Bachelor-, Master- und PhD-Arbeiten aller Rechtsfakultäten Österreichs.

Die Frage ist für Jus-Studierende, die auf Themensuche für ihre Bachelor-, Master- oder PhD-Arbeit stehen, nicht irrelevant: Lieber ein Thema wählen, das einen Bezug zu aktuellen Vorgängen aufweist oder sich grundlegenden Fragen widmen?

Worauf es ankomme, sagt Georg Kodek, Professor für Zivilrecht an der Wirtschaftsuniversität Wien, sei die Qualität, „sie ist der wichtigste Nenner“. Aktualität sei wertvoll, doch trittbrettfahrend auf Themen aufzuspringen, könne auch billig wirken. So etwa beim Thema Nachhaltigkeit, das juristisch hochinteressant sei, über das allerdings viel zu viel geredet werde, ohne dass wahre Substanz erkennbar werde. Oft, sagt Clemens Hasenauer, Managing Partner bei der auf Wirtschaftsrecht spezialisierten Kanzlei Cerha Hempel, sei eine universitäre Arbeit die einzige Chance, an grundlegenden Fragen zu arbeiten, denn „in der Praxis ist oft wenig Zeit, dazu Gedanken anzustellen. Und oft sind es die Arbeiten, die grundlegende Fragen behandeln, die besonders gelungen sind.“

Auf einen Blick

LAWard 2022. Die Wirtschaftsrechtskanzlei Cerha Hempel vergibt gemeinsam mit der Wirtschaftsuniversität Wien und der „Presse“ insgesamt 3500 Euro für herausragende Arbeiten in den drei Kategorien Bachelor- und Masterarbeiten und Dissertationen. Der LAWard ist offen für alle juridischen Fakultäten Österreichs. Ende der Einreichfrist: 31. Oktober. Facultas publiziert die prämierte Dissertation.
cerhahempel.com/career/events/laward

Hasenauer bezieht sich damit auf die Arbeiten, die in den vergangenen Jahren beim österreichweit ausgeschriebenen LAWard eingereicht werden. Den vergibt die Wirtschaftskanzlei Cerha Hempel heuer bereits zum 14. Mal: In Zusammenarbeit mit der WU Wien und der „Presse“ werden für ausgezeichnete studentische Arbeiten 3500 Euro ausgelobt. Gemeinsam mit Kodek, der der Jury vorsitzt, werden Rechtsanwalt und Strafrechtsprofessor Peter Lewisch, Erich Vranes, Professor für Europa- und internationales Recht, und Hasenauer die Jury bilden.

Kodek und Hasenauer ermuntern Studierende zum wissenschaftlichen Schreiben: Man lerne dabei Methoden, Probleme aufzuarbeiten. Ein Schriftsatz sei zwar keine Dissertation, sagt Hasenauer, doch beim Verfassen könne man speziell von der Arbeit an der Dissertation profitieren, „wenn man gelernt hat, sauber zu arbeiten“.

Allerdings, kritisiert Kodek, dauere das Doktoratsstudium mit drei bis vier Jahren derzeit zu lang. „Das schreckt ab und schränkt den Kreis der Dissertierenden ein.“ Und darunter leide auch der Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Praxis: „Die Rechtsfortbildung lebt von Publikationen aus der Praxis“, sagt Hasenauer, Juristinnen und Juristen, die dissertiert haben, publizieren mehr. (mhk)

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