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Mitreden beim Fleischkonsum: Brauchen wir die Rückkehr zum Sonntagsbraten?

Seit Anfang der 1960er Jahre hat sich der weltweite Fleischverzehr mehr als vervierfacht. In Österreich beträgt der jährliche Fleischkonsum laut Statistik Austria im Durchschnitt 60 kg pro Kopf. Worauf achten Sie beim Verzehr von Fleisch? Diskutieren Sie mit!

Ein Großteil des in Österreich konsumierten Fleisches wird nicht im Land produziert. Wenn man doch zu heimischen Produkten greift, bedeutet das aber auch nicht zwingend, die mitfühlende Variante zu wählen. Erst kürzlich schlug der „Verein gegen Tierfabriken" wieder Alarm: Aus einem niederösterreichischen Mastbetrieb wurden Videos veröffentlicht, auf denen kranke und sterbende Schafe und Rinder, die teilweise bewegungsunfähig und schwer atmend, zu sehen sind.

Nicht nur die Intention, Tiere zu schützen, kann ein Grund sein, den eigenen Fleischkonsum kritisch zu betrachten, es geht auch um die Gesundheit: Das Gesundheitsministerium empfiehlt, den Fleisch- und Wurstkonsum auf dreimal pro Woche - zwischen 300 und 450 Gramm - zu reduzieren. Tatsächlich essen die Österreicher im Schnitt jedoch fast 1200 Gramm pro Woche.

Dieser Ernährungsstil beschleunigt durch den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase auch den Klimawandel - und belastet die Umwelt. So findet der Großteil der Fleischproduktion mittlerweile in Großbetrieben statt, wie „Presse"-Wissenschaftsredakteur Martin Kugler berichtet. Der anfallende Mist könne aber als Dünger kaum mehr in eine naturnahe Kreislaufwirtschaft zurückgeführt werden und vergiftet das Grundwasser. 

Doch nach wie vor hat Fleisch in der Gesellschaft einen hohen Wert: Neben dem Symbol von Wohlstand und Aufstieg ist es fettreich und dient der schnellen Energiezufuhr. Darauf zu verzichten, kommt für viele nicht infrage, im Gegenteil: Die Nachfrage steigt. Vor allem in Ländern, schreibt Wirtschaftsredakteur Matthias Auer, deren Bevölkerung sich erstmals bescheidenen Wohlstand erarbeiten konnte.

Alternativen gäbe es genug, aber das vegane Schnitzel oder der Käse ohne Kuh, ist es einfach nicht jedermann Sache. Karin Schuh spricht in einem Artikel von einer reflexartigen Abneigung der Fleischesser. Bei Pseudofleischprodukten müsse man sich darauf gefasst machen, mit Fragen, wie „Wozu braucht man das?“ konfrontiert zu werden. Wer Fleisch isst, kann oft nicht verstehen, warum man denn noch ein veganes Würstel braucht.

Aber es muss ja nichts gleich der Verzicht oder der Zwang zur Alternative sein, um etwas am Fleischkonsum zu ändern. Wichtig ist es, sein Verhalten zu reflektieren. Bei wem die Verantwortung dafür liegt, den Fleischkonsum bedachter zu gestalten, dem ist ein Forschungsteam der Wiener Universität für Bodenkultur nachgegangen.

(est)

Diskutieren Sie mit: Wie oft essen Sie Fleisch pro Woche? Wie stehen Sie zur Wahl von Alternativen? Achten Sie darauf, wie und wo das Tier gehalten wurde? Könnten Sie sich vorstellen, das Ritual des Sonntagsbratens (wieder) einzuführen?

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