Elefantenrunde

Anton Mattle will sich volksnah geben: "Esse Eis wie ein Normaler"

„Das ist für mich ein Bild, das durchaus auch zum Nachdenken anregen sollte, darum habe ich das erzählt“, begründet Mattle seine Ansprache.
„Das ist für mich ein Bild, das durchaus auch zum Nachdenken anregen sollte, darum habe ich das erzählt“, begründet Mattle seine Ansprache.APA/EXPA/JOHANN GRODER
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In einem Statement wollte der Tiroler VP-Spitzenkandidat Anton Mattle beweisen, dass er ein Mann des Volkes ist. Seine Anekdote, mit der er sich als „ganz normaler Mensch“ positionieren wollte, bewirkte das Gegenteil.

Die Tiroler Tageszeitung lud die Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am Donnerstagabend zur Elefantenrunde. Zu Beginn wurden kurze Eingangsstatements abgegeben. Dem ÖVP-Kandidaten Anton Mattle wurde das zum Verhängnis. Sein Versuch, sich „volksnah“ zu geben, ging nach hinten los. In einer Ansprache, die weniger als eine Minute dauerte, wollte Mattle verdeutlichen, was einen „Politiker zum Anfassen“ ausmache.

Für ihn bedeutet das scheinbar, Dinge zu tun, die ihn als „normalen Menschen“ auszeichnen. Während einer Wahlkampfpause habe er sich und einer Mitarbeiterin in Innsbruck ein Eis gekauft, erzählt Mattle. Eine Passantin habe sie entdeckt und darauf angesprochen. Es habe ihr gefallen, dass Anton Mattle Eis esse, „wie ein Normaler“. Da habe er gespürt, „dass Menschen wieder Politik zum Greifen haben wollen“.

„Eis löffelt man nicht, man schleckt es"

Im Publikum gab es einige wohlwollende Lacher für Mattle, der Moderator machte ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung. Warum ein Politiker denn nicht „wie ein Normaler Eis essen" sollte, wollte dieser wissen. Mattle erklärte daraufhin: „Das ist für mich ein Bild, das durchaus auch zum Nachdenken anregen sollte, darum habe ich das erzählt."

Die Nutzerinnen und Nutzer in den sozialen Medien reagiert größtenteils belustigt auf Mattles Sager. Sie sehen den Versuch des VP-Politikers, sich volksnah geben zu wollen, als Beweis dafür, dass dieser genau das eben nicht sei. „Ich gehe jetzt ein Eis löffeln, wie ein ganz normaler Mensch“, schreibt ein User zynisch auf Twitter. Auch die Tatsache, dass Mattle sein Eis löffelt und nicht schleckt, ist vielen Nutzerinnen und Nutzern einen Kommentar wert.

Manche sehen aber auch Mattles Intention hinter dem Statement. Es sei lediglich ein Versuch gewesen, aufzuzeigen, welches Bild manche „abgehobenen“ Politikerinnen und Politiker bei der Bevölkerung hinterlassen, schreibt ein Nutzer. Wenn Wählerinnen und Wähler es nicht für normal halten, dass die Spitzenkandidaten ein Eis essen, dann sei das schon bedenklich.

(vahe)

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