Forschungsfrage

Warum leuchten Katzenaugen im Dunkeln?

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Viele Säuger haben eine zusätzliche Schicht im Auge, die das Licht ein zweites Mal reflektiert. Darum sehen sie nachts auch besser als Menschen.

Stockfinstere Nacht, plötzlich blitzt im Scheinwerferlicht ein Augenpaar auf, und ein Tier huscht zur Seite. Eine Katze? Ein Marder? Beides ist möglich, denn insbesondere die Augen nachtaktiver Säugetiere sind sehr gut auf Dunkelheit vorbereitet. „Die Natur hat sich etwas überlegt, um Licht maximal auszunützen“, erklärt Barbara Nell, Leiterin der Augenstation im Department für Kleintiere und Pferde der Vet-Med-Uni Wien.

Anders als der Mensch haben die meisten Säugetiere nämlich mit dem Tapetum lucidum, Lateinisch für „leuchtender Teppich“, eine in der Aderhaut eingelagerte zusätzliche Schicht im Auge. Sie reflektiert jeden Lichtstrahl, der hineinfällt, ein weiteres Mal – die Augen leuchten also nicht von selbst. „Die Sinneszellen, die auf dem Hinweg des Lichts schon einmal stimuliert wurden, werden auf dem Rückweg noch einmal stimuliert“, schildert Nell. So lässt sich eine höhere Lichtausbeute erzielen.

Das ist auch bei Hunden, Pferden oder Kühen so. Wobei gilt: Je nachtaktiver ein Tier sei, desto größer sei auch das Tapetum lucidum, so Nell. Während die Augen der Katze im Dunkeln grünlich oder grün-gelblich leuchten, wirken sie bei anderen Tieren – auch beim Marder – grell weiß bis bläulich oder auch rötlich. Mit der Augenfarbe hat das aber nichts zu tun, sondern mit der Pigmentierung im hinteren Teil des Auges.

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