Vatikan warnt vor Intoleranz gegenüber Christen

Federico Lombardi
Federico Lombardi(c) AP (Pier Paolo Cito)
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In Europa würden sich Christen immer öfter mit Intoleranz und Diskriminierung konfrontiert sehen, sagt Vatikansprecher Lombardi. Er forderte die Staaten zum Kampf für die Religionsfreiheit auf.

Der Vatikan ist über Intoleranz und Diskriminierung gegenüber Christen in Europa besorgt, sagte der Sprecher des Heiligen Stuhls, Federico Lombardi, im CTV-Fernsehmagazins "Octava Dies". Dabei bezog sich der Direktor des vatikanischen Pressesaals auf den Fünfjahresbericht der in Wien ansässigen Beobachtungsstelle "Observatory on Intolerance and Discrimination against Christians in Europe", der am Freitag in Wien veröffentlicht worden ist (mehr ...).

Die Bedeutung des neuen Berichts liege "gerade in dessen Auflistung einer langen und ausführlichen Reihe von Beispielen der Intoleranz gegenüber Christen in Europa", so Lombardi. Dabei erwähnte er "Akte des Vandalismus, des Hasses, die gegen Kirchen und religiöse Symbole verübt wurden, Manifestationen des Hasses und der Beleidigung von Personen".

Aufruf zum Schutz der Religionsfreiheit

Lombardi bezeichnete den Report als Grundlage, um das Ausmaß und den Charakter des Phänomens beurteilen zu können. Er sei ein wichtiges Angebot zum Nachdenken und für das Engagement. Dieses sollte aber nicht nur durch diejenigen erfolgen, die sich für die Verteidigung des Christentums und seiner Werte einsetzen, sondern durch alle, die sich um den Schutz von Werten wie Toleranz, Meinungs- und Religionsfreiheit bemühten.

Unter Berufung auf die Rede Papst Benedikts XVI. in Westminster Hall bei seinem Besuch in Großbritannien im September erinnerte der Sprecher daran, dass "Religion nicht ein Problem ist, das gelöst werden muss, sondern ein Faktor, der einen entscheidenden Beitrag in der öffentlichen Debatte darstellt".

Lombardi hob auch die Intervention Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertones bei der letzten Sitzung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in der kasachischen Hauptstadt Astana hervor. Bertone habe gefordert, dass die internationale Gemeinschaft Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen mit der gleichen Entschlossenheit bekämpfen müsse, wie sie dem Hass gegenüber anderen Religionsgemeinschaften entgegentrete.

(APA)

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